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UNO-Nachhaltigkeitsgipfel
Für eine Welt ohne Elend

Die UNO steckt sich bis 2030 ehrgeizige Ziele: Schwerste Armut, Hunger und Ungleichheit sollen in 15 Jahren besiegt sein. Deutschland will nach Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Vorreiter für eine nachhaltigere Welt werden. Umweltschützer drängen nun auf eine zügige Umsetzung der Vorhaben.

    Frau holt in Dhaka, Hauptstadt Bangladeschs, Wasser am Hydranten (18.08.2015).
    Frau holt in Dhaka, Hauptstadt Bangladeschs, Wasser am Hydranten (18.08.2015). (dpa / picture-alliance / Miro May)
    Als der Vorsitzende der UN-Vollversammlung mit seinem Hammer klopfte und damit den Beschluss der Ziele bestätigte, standen die Regierungschef und Diplomaten der 193 UNO-Mitgliedsstaaten applaudierend auf. Schließlich wollen die Vereinten Nationen bis 2030 die größten Probleme weltweit lösen und Not und Elend beseitigen. Dazu wurden in New York einstimmig 17 nachhaltige Entwicklungsziele beschlossen.
    So soll auch der Raubbau an der Natur beendet und der Klimawandel wirksam bekämpft werden. Weitere Ziele sind Gesundheit und Wohlbefinden für Menschen aller Altersstufen zu sichern, Bildung für alle zu gewährleisten, die Gleichberechtigung der Geschlechter durchzusetzen, für bezahlbare Energie zu sorgen und Wirtschaftswachstum sowie gute Verwaltung zu fördern.
    UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon lobte die Ziele als "einen Plan für Erfolg". Papst Franziskus sprach in seiner Rede vor der Vollversammlung von "einem wichtigen Zeichen der Hoffnung" in einer sehr schwierigen Zeit im Nahen Osten und Afrika. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte an, dass Deutschland anderen Ländern durch Entwicklungszusammenarbeit helfen und "auch selber mit gutem Beispiel vorangehen" werde.
    Merkel: erfolgreiche Entwicklung bedingt Frieden
    So versprach Merkel, 0,7 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Entwicklungshilfe auszugeben und damit die UNO-Vorgabe zu erreichen. Derzeit kommt Deutschland nur auf 0,4 Prozent. Im Hinblick auf die Flüchtlingskrise in Europa rief die Kanzlerin dazu auf, gegen die Ursachen von Flucht und Vertreibung vorzugehen. "Wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung ist und bleibt Frieden", mahnte sie.
    Die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Bärbel Höhn, forderte im DLF, die Nachhaltigkeitsziele müssten von allen Staaten der Welt umgesetzt werden. Vor allem Industrienationen wie Deutschland seien gefragt. Denn hierzulande gebe es in Sachen nachhaltiges Wirtschaften erheblichen Nachholbedarf, so Höhn.
    Nachfolgedokument der Millenniumsziele aus dem Jahr 2000
    "Die Welt ist verbunden und voneinander abhängig", sagte Indiens Premierminister Narendra Modi. Dort leben weltweit die meisten Menschen in extremer Armut. "Armut bleibt eine der größten Herausforderungen, besonders in ländlichen Gegenden", erklärte auch die Präsidentin des westafrikanischen Staates Liberia.
    Das Dokument "Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" folgt auf die Millenniumsziele, die im Jahr 2000 festgelegt worden waren und bis Ende dieses Jahres umgesetzt werden sollten. Das gelang allerdings nur bei einem Vorhaben: Die Zahl der Menschen in extremer Armut konnte halbiert werden - bedingt vor allem durch das Wirtschaftswachstum in China. Ein weiteres Ziel ist zumindest in greifbare Nähe gerückt: die Zahl der Menschen zu halbieren, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben.
    (tj/tzi)