Darin wird die Lücke zwischen dem absehbaren Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase und der für das 1,5-Grad-Ziel erforderlichen Anstrengungen beziffert. Im letztjährigen Bericht war von einer Erwärmung von bis zu 2,8 Grad bis zum Jahr 2100 im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ausgegangen worden. Nun heißt es, die Treibhausemissionen hätten 2022 einen neuen Rekord erreicht. Und im September dieses Jahres lagen die Temperaturen nach Angaben der Unep weltweit um durchschnittlich 1,8 Grad Celsius über denen der vorindustriellen Zeit.
Es sei "so gut wie sicher", dass das Jahr 2023 das "wärmste bisher gemessene" Jahr sei. Die Welt erlebe eine verstörende Beschleunigung der übertroffenen Klima-Rekorde, erklärte das Unep. Dennoch blase die Menschheit Treibhausgase in Rekordausmaß in die Erdatmosphäre. Der Bericht soll in die Beratungen der anstehenden UNO-Klimakonferenz in Dubai.
Aufruf zu deutlich mehr Anstrengungen
Die Staaten müssten über ihre bisher gemachten Zusagen zur Emissionsminderung bis 2030 hinausgehen, hieß es weiter. So hänge die Möglichkeit, die Ziele des Pariser Abkommens doch noch zu erreichen, wesentlich von verstärkten Klimaanpassungsmaßnahmen noch in diesem Jahrzehnt ab. Die für 2030 prognostizierten Emissionen müssten um mindestens 28 bis 42 Prozent gesenkt werden, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen. Dieses sieht vor, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad Celsius, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. in werde.
"Es gibt keine Menschen und keine Wirtschaft mehr auf der Welt, welche nicht vom Klimawandel betroffen ist, deshalb müssen wir unerwünschte Rekorde bei den Treibhausgasemissionen und den globalen Temperaturhöchstständen stoppen“, sagte Unep-Exekutivdirektorin Inger Andersen. Die nächste Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) wird vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgerichtet. Das UNO-Umweltprogramm Unep selbst hat seinen Sitz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Diese Nachricht wurde am 20.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.