Mugabe spielte damit auf die Massenproteste an, die 2011 in der Arabischen Welt zu Umstürzen geführt hatten. "Sie verbrennen Reifen auf den Straßen, um an die Macht zu gelangen", sagte der 92-jährige Mugabe in einer Fernsehansprache. "Sie denken, dass das, was im Arabischen Frühling geschehen ist, auch in diesem Land geschehen wird, doch ich sage ihnen, dies wird nicht passieren." Er wolle "Frieden im Land", sagte der Präsident und warf ausländischen Mächten vor, hinter den Protesten der Opposition zu stecken.
Nur Stunden zuvor war die Polizei brutal gegen genehmigte Demonstration der Opposition für eine Wahlrechts-Reform vorgegangen. Der Protest war erst in letzter Minute vom Hohen Gericht von Harare zugelassen worden. Trotz dieses Urteils wurden die Proteste von der Regierung für illegal erklärt.
Die Sicherheitskräfte setzten Schlagstöcke, Wasserkanonen und Tränengas ein. Im Stadtzentrum von Harare kam es zu Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.
Am Copacabana-Markt wurden mehrere Stände in Brand gesteckt, als Regierungsanhänger und Gegner aneinandergerieten. Viele Läden machten am Freitag früher dicht, andere wurden geplündert. Einige Demonstranten zündeten Autoreifen an und bewarfen die Polizei mit Steinen. Mindestens 50 Menschen wurden nach Angaben der Opposition verletzt. Dutzende wurden festgenommen.
Opposition bündelt Kräfte
An der Großkundgebung hatten 18 verschiedene Parteien und Bürgerorganisationen teilgenommen. Sie fordern ein neues Wahlrecht, das der Opposition gleiche Chancen einräumen soll. Der Protest hat aber auch zum Ziel, die Unzufriedenheit von Millionen Simbabwern mit der Regierung Mugabe zu demonstrieren. Es war das erste Mal seit 2007, dass sich die zersplitterte simbabwische Opposition gegen Mugabe zusammenschloss.
Von dem gewaltsamen Ende der Kundgebung lassen sich die Organisatoren anscheinend nicht einschüchtern. Am nächsten Freitag soll es wieder eine ähnlich große Demonstration geben.
Der frühere Premierminister Morgan Tsvangirai sagte, der harte Polizeieinsatz gegen friedliche Demonstranten sei symptomatisch für den Zusammenbruch des Rechtsstaats in Simbabwe. Der Ärger der Leute gehe sehr tief. "Die Simbabwer beginnen zu sagen: 'Genug ist genug'", erklärte der langjährige Oppositionsführer.
In den vergangenen Wochen und Monaten war es in Simbabwe immer wieder zu Protesten gekommen. Regierungsgegner werfen Mugabe vor, nichts gegen die Nahrungsmittelknappheit und die Wirtschaftsmisere im Land zu unternehmen. Mugabe ist in dem Land im südlichen Afrika seit 1980 an der Macht. Die nächsten Wahlen sollen 2018 stattfinden. Mugabe hat bereits seine Kandidatur angekündigt.
(am/rm)