Der Begriff "Supermond" wird inflationär gebraucht – denn der Vollmond übermorgen steht in der Liste der geringsten Erdentfernungen dieses Jahres nur an dritter Stelle. Ohnehin sind die Zahlenspielereien ziemlicher Unsinn. Die Entfernungsangaben beziehen sich stets auf die Strecke zwischen dem Mittelpunkt der Erde und dem des Mondes. Die tatsächliche Entfernung vom Beobachtungsort kann um mehr als 6.000 Kilometer größer oder kleiner sein. Der geringste Abstand besteht an dem Ort, an dem der Mond zum exakten Vollmondtermin im Zenit steht. Dann ist jeweils der halbe Erd- und Monddurchmesser von der angegebenen Entfernung abzuziehen.
Das gilt am Donnerstag für die Cookinseln im Südpazifik. Dann liegen zwischen den Palmenstränden und der staubigen Mondoberfläche nur etwas mehr als 351.000 Kilometer. Dagegen befindet sich Deutschland zur Stunde des Vollmonds mitten auf der mondabgewandten Seite der Erde. Somit ist der Abstand fast einen Erddurchmesser größer: nämlich über 363.000 Kilometer. Das klingt dann gar nicht mehr so super.
Es gilt die alte Regel von Himmelsfans: Unabhängig davon, wo sich der Begleiter der Erde gerade auf seiner Bahn befindet, sind die Nächte rund um Vollmond immer superschön.