Archiv


Unten ist noch viel Platz

Die Visionen der Nanotechnologen klingen verheißungsvoll. Mit weitgehenden Versprechungen werben sie um Fördergelder und Risikokapital. Da werden neue Methoden für die Herstellung maßgeschneiderter Werkstoffe in Aussicht gestellt, die nächste Generation von Computerchips auf molekularer Basis oder eine revolutionierte Medizin, bei der in der Blutbahn schwimmende Kleinstroboter im Körper nach dem rechten sehen, Medikamente dosieren und Krebs bekämpfen. Genährt werden derlei Hoffnungen vom jüngsten Spross der Miniaturisierungsforschung – der Nanobiotechnologie. Ihr Fernziel: Jene molekulare Maschinerie nachzuahmen und technologisch nutzbar zu machen, mit deren Hilfe lebende Zellen Energie erzeugen, Transporte bewerkstelligen und Abläufe kontrollieren. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg. Zunächst einmal wollen die molekularen Motoren und ihre Funktionsprinzipien überhaupt verstanden sein. Wo die Grundlagenforscher heute stehen, ihre Aufbruchstimmung und ihre Skepsis – das ist Thema der Sendung.

Bernd Schuh |