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Unter Partnern

Syrien und der Iran sind seit Langem enge politische Partner. Auch im aktuellen Konflikt stellt Irans neuer Präsident seine Syrien-Politik nicht infrage. Teheran ist eine der entscheidenden Konfliktparteien der Region.

Von Reinhard Baumgarten |
    Syrien war das einzige arabische Land, das den Iran während des vom Irak 1980
    losgetretenen Golfkriegs unterstützt hat. Syrien ist nach wie vor das einzige arabische Land, mit dem der Iran enge Beziehungen unterhält.

    "Wenn die syrische Regierung stürzen sollte",

    unterstreicht der Politikwissenschaftler Sadegh Zibakalam von der Uni Teheran,

    "...dann geht dem Iran ein strategischer Verbündeter verloren. Iran wird die Brücke zur Hisbollah im Libanon verlieren. Deshalb ist der Fortbestand des syrischen Regimes für den Iran von großer Bedeutung. Der strategische Verbündete Syrien ist wichtig für den Iran gegen dessen strategischen Feind Israel."

    Syrien stehe an vorderster Front des Widerstands gegen Israel, betont Revolutionsführer Ayatollah Ali Khamenei. Den Bürgerkrieg in Syrien beurteilt der starke Mann Irans so:

    "In Syrien sehen wir, dass Amerikaner und Zionisten die Fäden ziehen. Wir dürfen uns nicht täuschen lassen."

    Aus anfänglich friedlichen demokratischen Protesten ist ein gnadenloser Krieg mit mehr als 100.000 Toten geworden. Ein Ende ist nicht in Sicht. Teheran unterstützt das Regime von Bashar al-Assad - politisch, diplomatisch, wirtschaftlich und militärisch.

    Die Hauptschuld an der Instabilität der gesamten Region trage der Westen und dessen Krieg gegen Terrorismus und Al Kaida, urteilt der regierungsnahe Politologe Mohammed Marandi.

    "Die USA haben Al Kaida durch Stellvertreter erlaubt, in Syrien und Nordafrika zu reüssieren. Die Extremsten der Extremen werden von US-Verbündeten finanziert - von Katar, Saudi-Arabien, von Leuten in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait."

    Die Regierung in Damaskus, so die offizielle Haltung Teherans, befinde sich in einem aufgezwungenen Verteidigungskrieg. Berichte, denen zufolge der Iran Assad aktiv mit Kämpfern unterstützt, weißt Teheran als falsch zurück. Die libanesische Hisbollah hingegen ist zur aktiven Kriegspartei an der Seite Assads geworden. Die Hisbollah wird massiv von Teheran unterstützt.

    "Der Iran wird unter Präsident Rohani keine grundsätzlich andere Syrienpolitik machen. Wir sind gegen Terrorismus, gegen Bürgerkrieg, gegen fremde Einmischung in syrische Angelegenheiten. Wir hoffen, dass mithilfe der regionalen Mächte sowie der Länder der Welt, in Syrien wieder Frieden und Ruhe herrschen können."

    Ein frommer Wunsch des 64-jährigen Geistlichen Rohani, denn genau danach sieht es gegenwärtig nicht aus. Wann immer neue internationale Friedensgespräche über Syrien stattfinden werden, der Iran sollte mit am Verhandlungstisch sitzen. Teheran ist als engster Verbündeter von Damaskus mittelbar und unmittelbar eine der entscheidenden Konfliktparteien. Washington sperrt sich gegen eine Teilnahme Irans, weil es dessen totale politische Isolation anstrebt und Teherans merklichen Einfluss in der gesamten Region eindämmen möchte.