Gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Capital" führte er aus, er hätte zunächst einige Einladungen des Veranstalters unterschrieben, ohne sich vorher ausreichend mit den dort genannten Vortragenden zu beschäftigen. Nachdem er dies nachgeholt hatte, habe er keine weiteren Einladungen mehr unterschrieben und sich komplett aus der Planung und Durchführung zurückgezogen. Auch bei der Veranstaltung selbst sei er nicht gewesen. Limmer wiederholte, er habe mehrfach betont, dass er über einige dort offenbar erhobene Forderungen zutiefst bestürzt sei: "Das betrifft insbesondere die Forderung nach Remigration deutscher Staatsbürger."
"Remigration" ist ein Schlagwort der rechten Szenen, das die Vertreibung von Menschen mit ausländischen Wurzeln aus Deutschland zum Ziel hat. Limmer sieht sich nicht zum ersten Mal mit Vorwürfen im Zusammenhang mit rechtsextremen Veranstaltungen konfrontiert. Auch diese Anschuldigungen wies er laut "Capital" zurück.
"Hans im Glück" und "Pottsalat" suchen maximale Distanz zu Limmer
Kurz nach den Veröffentlichung der Recherchen des Medienhauses Correctiv, hatte sich die Restaurantkette "Hans im Glück" von Limmer als Gesellschafter getrennt. Als Unternehmen "distanzieren wir uns klar von rechtsextremen Ansichten, sie stellen das genaue Gegenteil unserer Grundwerte dar", hieß es auf der Internetseite von "Hans im Glück". Ein Angebot von Limmer, seine Gesellschafterstellung umgehend aufzugeben, hätten die Mitgesellschafter angenommen.
Auch das Unternehmen "Pottsalat" distanzierte sich von seinem Investor. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Recherchen versah das Unternehmen seinen Namen mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz. Man habe von Anfang an ein Zeichen setzen wollen, wie man dazu stehe, ohne lange um den heißen Brei zu reden, sagte Geschäftsführer Ben Küstner dem Sender Radio Essen. Ob Limmer wirklich etwas mit den Vorwürfen zu tun habe, wisse er nicht. Er sei aber dankbar, dass Limmer seinen Rückzug angeboten habe, um das Unternehmen zu schützen. Zu dem Investor bestehe nach dem Rücktritt auch keinerlei Zahlungsverpflichtung.
Diskussionen über Unternehmer und ihre Haltungen zu rechten Kreisen
Limmer hatte 2001 die Bäckereikette "Backwerk" gegründet. 2017 wurde sie für einen dreistelligen Millionenbetrag verkauft.
Laut einem Bericht des Recherchenetzwerks Correctiv haben sich AfD-Politiker, Neonazis und Unternehmer im November 2023 getroffen, um die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland zu besprechen. Das Treffen habe in einem Hotel in der Nähe von Potsdam stattgefunden. Dazu sollen Limmer sowie der Rechtsextremist Gernot Mörig eingeladen haben.
Im Schatten der Umfragerekorde der AfD gibt es schon seit längerem Diskussionen über die Haltung von Unternehmern zu rechten Kreisen. Befördert wurden sie zuletzt durchein Treffen des Unternehmers Theo Müller, lange Chef von "Müller Milch", mit AfD-Chefin Weidel. Bei dem Austausch mit ihr habe er "nicht den geringsten Anhaltspunkt" gefunden, der auf eine NS-Ideologie schließen lasse, sagte er dem "Handelsblatt": Das wäre für ihn "ein absolutes No-Go".
Diese Nachricht wurde am 11.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.