Schülerstimmen: "Ich habe mich für Erlangen-Nürnberg entschieden, weil ich nicht zu weit von meiner Familie weg will, und ich könnte auch keine höhere Uni besuchen wegen meines NCs.
Ich hab mich für Innsbruck entschieden, weil ich in die Alpen will, weil ich die Berge mag und auch halt ins Ausland gehen will.
Ich wollte immer nach Amerika gehen, deswegen werde ich nach dem Abi auf ein College gehen. Ich habe mich an zweien schon beworben, wo meine zwei besten Freunde sind.
Die Zeit hatte mal so ein Hochschulranking. Ich wollte Medizin studieren und Erlangen ist ziemlich nah, und ich habe nachgeschaut, die sind ziemlich gut, und wahrscheinlich entscheide ich mich für Erlangen."
Spiegel, Focus, Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Stern, Capital oder Die Zeit - in schöner Regelmäßigkeit legen hierzulande Magazine oder Zeitungen vermeintlich gut recherchierte und daher angeblich objektive Momentaufnahmen der Hochschullandschaft vor. Ursprünglich in den USA populär geworden, haben sich seit Anfang der Neunzigerjahre Hochschulrankings auch in Deutschland etabliert. Sie bewerten anhand verschiedenster Kriterien die Qualität von Forschung und Lehre sowie der Fakultätsentwicklung. Doch die Resultate sind für Studienplatzsuchende, die gerne die beste Uni für sich finden möchten, oft verwirrend: Mal schneidet ein- und derselbe Fachbereich gut, mal mittelmäßig oder gar schlecht ab. Das liege daran, sagt Professor Horst Pfrang, Ranking-Experte der Universität Würzburg, dass die einzelnen "Tester" bei der Bewertung unterschiedliche Maßstäbe anlegen und verschiedene Methoden benutzen.
"Ob man Rankings verwenden sollte, würde ich mit einem eindeutigen "Jain" beantworten. Weil es einfach davon abhängt, wie gut das Ranking dann gemacht ist. Der erste und entscheidende Punkt ist, sind wirklich wichtige und entscheidende Kriterien drin und sind diese Kriterien denn brauchbar, um dann die Lehre, die dort gemacht wird, oder die Qualität der Forschung tatsächlich zu beurteilen, und hier ist es sehr schwierig, ohne in die Details zu gehen, dann zu sagen, dieses Ranking ist gut oder jenes Ranking ist nicht ganz so gut."
Überhaupt seien die Rankings äußerst heterogen. Die Kriterien, die verwendet werden, unterschieden sich drastisch. Einige konzentrieren sich nur auf Forschungsfragen, andere beziehen die Lehre mit ein. Dazu kommen teilweise
methodische Mängel, fehlerhafte Datengrundlagen, stark verallgemeinernde Aussagen, geringe Rücklaufquoten bei statistischen Erhebungen oder eine schlechte Vergleichbarkeit der untersuchten Fächer. Kurzum, es gibt viele Kritikpunkte, die Experten gegen Rankings aufbringen und sie deshalb auch als "schwierig" in punkto Aussagekraft beurteilen.
Der ursprüngliche Sinn - einerseits Studienanfängern und Studierenden eine Orientierung zu bieten und andererseits es den Hochschulen selbst zu ermöglichen, ihr Angebot und ihre Leistungen transparent zu machen - würde beim immer härter werdenden Wettbewerb um Studenten und dem Kampf der Unis um finanzielle Mittelzuweisungen überlagert.
Solche Kritik kann Petra Giebisch vom Centrum für Hochschulentwicklung, dessen Rankings regelmäßig bei der Wochenzeitung "Die Zeit" nachzulesen sind, naturgemäß nicht teilen: Differenziert gemachte Erhebungen würden sehr wohl eine große Orientierungshilfe leisten.
"Man kann schon erkennen im Vergleich innerhalb eines Faches, welche Hochschulen zum Beispiel gut ausgestattet sind mit der IT-Infrastruktur oder mit den Räumen, welche Hochschulen viele Forschungsgelder einwerben. Und diese Transparenz ist aus unserer Sicht wichtig. Das sollte man den Studieninteressierten durchaus aufzeigen. Das ist lange nicht so, dass die Studienbedingungen und Forschungsbedingungen an allen Hochschulen gleich sind, sondern es gibt Unterschiede und die sollte man deutlich machen."
Dass beim Thema Ranking Anspruch und Wirklichkeit oft auseinanderdriften ist der gängige Tenor, wenn man sich unter Studierenden umhört. Sebastian Glaser etwa lernt an der Uni Nürnberg Betriebswirtschaft und steht dem Thema Hochschulranking schon länger äußerst skeptisch gegenüber.
"Jedes Ranking drehe ich mir so, wie ich es möchte. Es gibt ein Ranking, das Nürnberg auf dem 9. Platz sieht, da gibt es andere, wo es auf dem 40. ist. Ich sehe den Sinn nicht wirklich dahinter. Wenn, dann sollte man sich schon eigens über Hochschulen informieren, was für Lehrstühle es gibt, und vielleicht auch gucken, inwieweit die Professoren genannt werden in der Presse und so fort."
Allein auf der Basis von Rankings sei überhaupt keine Entscheidung möglich, meint gar Professor Pfrang. Künftigen Studierenden rät er deshalb, sich zusätzlich Informationen zum Beispiel über verschiedene Studiengänge der in Frage kommenden Uni einzuholen und die Studienberatung an den jeweiligen Hochschulen zu kontaktieren.
"Was natürlich immer empfehlenswert ist: Ich gehe hin und schaue mir das vor Ort an. Also Vorlesung besuchen, Seminar besuchen und ähnliches. Und mich dann auch mit potentiellen Kommilitonen unterhalten, um zu hören, wie denn die Lage ist. Das sind aber die besten Methoden, um überhaupt zu Informationen zu kommen."
Ich hab mich für Innsbruck entschieden, weil ich in die Alpen will, weil ich die Berge mag und auch halt ins Ausland gehen will.
Ich wollte immer nach Amerika gehen, deswegen werde ich nach dem Abi auf ein College gehen. Ich habe mich an zweien schon beworben, wo meine zwei besten Freunde sind.
Die Zeit hatte mal so ein Hochschulranking. Ich wollte Medizin studieren und Erlangen ist ziemlich nah, und ich habe nachgeschaut, die sind ziemlich gut, und wahrscheinlich entscheide ich mich für Erlangen."
Spiegel, Focus, Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Stern, Capital oder Die Zeit - in schöner Regelmäßigkeit legen hierzulande Magazine oder Zeitungen vermeintlich gut recherchierte und daher angeblich objektive Momentaufnahmen der Hochschullandschaft vor. Ursprünglich in den USA populär geworden, haben sich seit Anfang der Neunzigerjahre Hochschulrankings auch in Deutschland etabliert. Sie bewerten anhand verschiedenster Kriterien die Qualität von Forschung und Lehre sowie der Fakultätsentwicklung. Doch die Resultate sind für Studienplatzsuchende, die gerne die beste Uni für sich finden möchten, oft verwirrend: Mal schneidet ein- und derselbe Fachbereich gut, mal mittelmäßig oder gar schlecht ab. Das liege daran, sagt Professor Horst Pfrang, Ranking-Experte der Universität Würzburg, dass die einzelnen "Tester" bei der Bewertung unterschiedliche Maßstäbe anlegen und verschiedene Methoden benutzen.
"Ob man Rankings verwenden sollte, würde ich mit einem eindeutigen "Jain" beantworten. Weil es einfach davon abhängt, wie gut das Ranking dann gemacht ist. Der erste und entscheidende Punkt ist, sind wirklich wichtige und entscheidende Kriterien drin und sind diese Kriterien denn brauchbar, um dann die Lehre, die dort gemacht wird, oder die Qualität der Forschung tatsächlich zu beurteilen, und hier ist es sehr schwierig, ohne in die Details zu gehen, dann zu sagen, dieses Ranking ist gut oder jenes Ranking ist nicht ganz so gut."
Überhaupt seien die Rankings äußerst heterogen. Die Kriterien, die verwendet werden, unterschieden sich drastisch. Einige konzentrieren sich nur auf Forschungsfragen, andere beziehen die Lehre mit ein. Dazu kommen teilweise
methodische Mängel, fehlerhafte Datengrundlagen, stark verallgemeinernde Aussagen, geringe Rücklaufquoten bei statistischen Erhebungen oder eine schlechte Vergleichbarkeit der untersuchten Fächer. Kurzum, es gibt viele Kritikpunkte, die Experten gegen Rankings aufbringen und sie deshalb auch als "schwierig" in punkto Aussagekraft beurteilen.
Der ursprüngliche Sinn - einerseits Studienanfängern und Studierenden eine Orientierung zu bieten und andererseits es den Hochschulen selbst zu ermöglichen, ihr Angebot und ihre Leistungen transparent zu machen - würde beim immer härter werdenden Wettbewerb um Studenten und dem Kampf der Unis um finanzielle Mittelzuweisungen überlagert.
Solche Kritik kann Petra Giebisch vom Centrum für Hochschulentwicklung, dessen Rankings regelmäßig bei der Wochenzeitung "Die Zeit" nachzulesen sind, naturgemäß nicht teilen: Differenziert gemachte Erhebungen würden sehr wohl eine große Orientierungshilfe leisten.
"Man kann schon erkennen im Vergleich innerhalb eines Faches, welche Hochschulen zum Beispiel gut ausgestattet sind mit der IT-Infrastruktur oder mit den Räumen, welche Hochschulen viele Forschungsgelder einwerben. Und diese Transparenz ist aus unserer Sicht wichtig. Das sollte man den Studieninteressierten durchaus aufzeigen. Das ist lange nicht so, dass die Studienbedingungen und Forschungsbedingungen an allen Hochschulen gleich sind, sondern es gibt Unterschiede und die sollte man deutlich machen."
Dass beim Thema Ranking Anspruch und Wirklichkeit oft auseinanderdriften ist der gängige Tenor, wenn man sich unter Studierenden umhört. Sebastian Glaser etwa lernt an der Uni Nürnberg Betriebswirtschaft und steht dem Thema Hochschulranking schon länger äußerst skeptisch gegenüber.
"Jedes Ranking drehe ich mir so, wie ich es möchte. Es gibt ein Ranking, das Nürnberg auf dem 9. Platz sieht, da gibt es andere, wo es auf dem 40. ist. Ich sehe den Sinn nicht wirklich dahinter. Wenn, dann sollte man sich schon eigens über Hochschulen informieren, was für Lehrstühle es gibt, und vielleicht auch gucken, inwieweit die Professoren genannt werden in der Presse und so fort."
Allein auf der Basis von Rankings sei überhaupt keine Entscheidung möglich, meint gar Professor Pfrang. Künftigen Studierenden rät er deshalb, sich zusätzlich Informationen zum Beispiel über verschiedene Studiengänge der in Frage kommenden Uni einzuholen und die Studienberatung an den jeweiligen Hochschulen zu kontaktieren.
"Was natürlich immer empfehlenswert ist: Ich gehe hin und schaue mir das vor Ort an. Also Vorlesung besuchen, Seminar besuchen und ähnliches. Und mich dann auch mit potentiellen Kommilitonen unterhalten, um zu hören, wie denn die Lage ist. Das sind aber die besten Methoden, um überhaupt zu Informationen zu kommen."