China plant gemeinsam mit Russland eine Forschungsstation auf dem Mond, vermutlich nahe dem Südpol. Dass die Russen sich nach über zwanzig Jahren gemeinsamer Arbeit auf der Internationalen Raumstation nicht der NASA anschließen, hat manche enttäuscht – kann aber nicht überraschen.
Denn das Artemis-Programm, zu dem das Lunar Gateway gehört, eine Art kreisende lunare Raumstation, ist eben vor allem das: ein Plan der NASA unter Beteiligung der ESA.
Zwar sind offiziell auch andere Nationen eingeladen, sich am Gateway zu beteiligen, doch von gemeinsamen Planungen gleichberechtigter Partner kann keine Rede sein. Auch Russland und China betonen, ihre Station auf dem Mond sei offen für andere Nationen.
Tatsächlich aber ist die Raumfahrt damit wohl wieder einmal gespalten. Wie das die Pläne beider Seiten beeinflusst, ist unklar. Sollte der Wettstreit sehr politisch werden, sind womöglich plötzlich ungeahnte Summen verfügbar – wie einst im Kalten Krieg.
Wahrscheinlich aber wird es für beide Seiten allein zu teuer. Dann könnte es am Ende zwei ambitionierte Mondprogramme geben, die beide scheitern.
Denn ein Problem haben West und Ost: Zu erklären, welchen Sinn es hat, Unsummen auszugeben, um Menschen dauerhaft auf den Mond zu schicken.