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Unterstützung in Corona-Krise
Handball-Zweitligist bietet Nachbarschaftshilfe an

Ihre Spiele sind bis mindestens Ende April ausgesetzt. Deswegen wollen die Handballer des TV Hüttenberg die freie Zeit nutzen, um Menschen in der Region im Alltag zu helfen. Es gehe um Werte wie Nächstenliebe und Solidarität, sagt Geschäftsführer Fabian Friedrich im Dlf.

Fabian Friedrich im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Zu sehen ist der Torhüter von TV Hüttenberg, der einem Schiedsrichter die Faust zum abschlagen entgegen streckt.
Hüttenbergs Torhüter Nikolai Weber demonstriert, wie man sich in Zeiten von Corona begrüßen kann. (imago images / wolf-sportfoto)
#Nachbarschaftschallenge – unter diesem Hashtag rufen hunderte Menschen in sozialen Netzwerken dazu auf, während der Coronavirus-Pandemie ihren Nachbarn zu helfen. Weil gerade für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen die Krankheit gefährlich verlaufen kann, rät das Robert-Koch-Institut, die Wohnung so wenig wie möglich zu verlassen.
"Hilfsbedürftigen unter die Arme greifen"
Auch die Handballer des Zweitligisten TV Hüttenberg wollen ihren Beitrag leisten, dass diese Menschen trotzdem versorgt werden. Auf seiner Website bietet der Verein den Menschen in der Region in Mittelhessen an, Einkäufe zu erledigen oder den Müll raus zu bringen. "Wir wollen Risikogruppen und Menschen in Quarantäne die Möglichkeit bieten, für sie da zu sein, und allen Hilfsbedürftigen unter die Arme greifen", sagt Hüttenbergs-Geschäftsführer Fabian Friedrich im Deutschlandfunk.
Der Verein werde dienstags zwei Stunden lang die Wünsche entgegennehmen und dann versuchen, sie zu erfüllen. "Der komplette Verein steht dahinter", so Friedrich. Er wolle nun auch mit den Verantwortlichen der HSG Wetzlar sprechen – mit dem Erstligist besteht bereits eine sportlichen Kooperation, die nun auch auf die Nachbarschaftshilfe ausgebaut werden soll. "Ich denke, das ist der nächste Schritt, der stattfinden muss", meint Friedrich.
Nächstenliebe und Solidarität leben
Man habe in dieser Situation zwei Möglichkeiten, sagt der Geschäftsführer. "Wir können negativ an die Sache rangehen und uns vergraben und warten, bis alles vorbei ist." Oder man könne versuchen, das Ganze positiv zu nutzen und Werte wie Nächstenliebe und Solidarität zu leben. Wie es mit seinem Verein weitergeht, dass wisse er noch nicht. "Wir leben von Sponsoreneinnahmen und Ticketerlösen – wenn das wegbleibt, ist nicht abzusehen, wohin das führt." Antworten auf die drängensten Fragen erhoffe er sich von einer Versammlung aller Profivereine am Montag (16.03.2020).