Hartmann hatte dies bestritten. Die Grünen-Abgeordnete Irene Mihalic sagte, für Hartmann werde es immer enger. Seine Erklärungen seien nicht glaubwürdig, die von Sebastian Edathy schon. Der Abgeordnete der Linkspartei, Frank Tempel, meinte, die beiden befragten Büroleiter Edathys hätten kein Motiv, vor dem Ausschuss die Unwahrheit zu sagen. Armin Schuster (CDU) betonte, dem Gremium seien inzwischen dermaßen viele Details berichtet worden, dass es nicht mehr vorstellbar sei, dass sich Edathy seine Version der Ereignisse ausgedacht habe.
"Hartmann wollte Auskünfte über Ermittlungen"
Befragt wurde auch der Präsident des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz, Wolfgang Hertinger. Er sagte aus, Hartmann habe in drei Telefonaten versucht, von ihm etwas über die Ermittlungen gegen deutsche Kunden eines kanadischen Kinderporno-Händlers zu erfahren. Er habe aber keine Auskünfte erteilt. Die Ausschuss-Vorsitzende Eva Högl (SPD) erklärte nach der Sitzung, bei der Vernehmung Hartmanns in der kommenden Woche müssten "sehr harte Fragen" gestellt werden. Unsere Korrespondentin Gudula Geuther berichtet, die SPD sei hörbar von Hartmann abgerückt.
Der Untersuchungsausschuss geht der Frage nach, ob Edathy durch Parteikollegen vor den Ermittlungen wegen des Verdachts des Besitzes von Kinderpornographie gewarnt wurde. Edathy hatte sein Mandat im Februar 2014 niedergelegt.
(has/nin)