Unterwegs in den Brandgebieten Portugals Die menschengemachte Naturkatastrophe
Am 17. Juni 2017 brach in den Wäldern um die zentralportugiesische Kleinstadt Pedrógão Grande ein Feuer aus. Innerhalb von wenigen Stunden fraßen sich die Flammen durch die Pinien- und Eukalyptuswälder. 64 Menschen kamen ums Leben, Hunderte wurden verletzt, Zehntausende Hektar Wald verbrannten.
Neben technischen und menschlichen Fehlern werden auch strukturelle Probleme für die Katastrophe verantwortlich gemacht. Jahrzehntelang sind die dünn besiedelten, wirtschaftlich schwachen Waldgebiete ihrem Schicksal überlassen worden. Wegen der fehlenden Investitionen und Organisation verwandeln sich die Wälder in den trockenen, heißen Sommern in Zeitbomben.
Nun versuchen die Menschen in der geschundenen Region wieder Tritt zu fassen - und stoßen dabei auf viele unbeantwortete Fragen: Wie sollen die Waldgebiete besser kontrolliert werden? Wer will jetzt noch in diesem abgeschiedenen Gebiet leben, das schon vor den Bränden mit Landflucht und einer immer älter werdenden Bevölkerung zu kämpfen hatte? Und kann die Feuerwehr in Zukunft derartige Katastrophen verhindern?
Ein Blitzschlag und seine Folgen Portugal erlebte eine Feuersbrunst wie nie zuvor in der Geschichte. Besonders hart traf es im Juni die Region Pedrógão Grande. Experten versuchen nun, die Ursachen des Waldbrandes zu rekonstruieren.
Ein Waldarbeiter erzählt Die Waldwirtschaft gilt als wichtige Einnahmequelle in Portugal. Nach den Waldbränden im Frühsommer dieses Jahres ist der Schaden groß: Viele Waldarbeiter in der Region Pedrógão Grande bangen um ihre Existenz - und nicht nur sie.
Vergessen im Wald: das Dorf Noderinho Immer wieder hat es im Sommer in den Wäldern rund um Noderinho gebrannt. Doch dieses Jahr war es für die Dorfbewohner "der reinste Horrorfilm", denn keiner kam ihnen zur Hilfe.
Eine Dorfgemeinschaft plant ihre eigene Waldreform Portugal hat eine größere Waldfläche als Deutschland. Auf den überwiegend privaten Flächen gibt es neben Monokulturen aber auch viel Wildwuchs. Dagegen will die Regierung mit einer Waldreform angehen.