Christiane Florin: Vor 200 Jahren bekam die Universität Tübingen eine katholische Fakultät. Das bedeutete einerseits, dass die Theologie als akademische Wissenschaft anerkannt wurde. Andererseits war damit die staatliche Kontrolle dieses Gefahrenguts namens Religion verbunden. Die Tübinger Fakultät hat viele theologische Stars hervorgebracht und einige Schlagzeilen gemacht, besonders 1979, als dem Theologen Hans Küng vom Vatikan die Lehrerlaubnis entzogen wurde.
Der kritische Geist von Tübingen wird oft beschworen, bei Jubiläumsveranstaltungen erst recht. Was oder wer das sein soll, das habe ich vor dieser Sendung Johanna Rahner gefragt. Sie ist Professorin für Dogmatik in Tübingen und Dekanin der Theologischen Fakultät. Den Geist von Tübingen fängt sie so ein:
Johanna Rahner: Es ist eine bestimmte Art und Weise des Theologietreibens, das heißt, die Auseinandersetzung mit den Veränderungen in der Welt, in der Zeit und hat sich auch kritisch zu reflektieren: Was bedeutet das für unseren Glauben in einer Welt von heute? Das gilt eigentlich für die ganzen Epochen der Tübinger Fakultät für katholische Theologie, beginnend im 19. Jahrhundert, die Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution und ihren Nachbeben, mit der Aufklärung und der Suche nach einem neuen Fundament des Glaubens angesichts der Herausforderungen der Zeit. Das gilt aber auch dann für das 20. und es gilt noch viel mehr für das 21. Jahrhundert.
Ringen um neue Antworten
Florin: Als die Fakultät vor 200 Jahren gegründet wurde, ging es darum, die Religion unter staatliche Aufsicht zu stellen, unter Kontrolle zu stellen. Wer kontrolliert sie heute?
Rahner: Ich würde das nicht als Kontrolle bezeichnen, aber es sind Referenzpunkte für unser Theologietreiben heute. Also: die eigene Tradition der katholischen Kirche, des Christentums, die Traditionen der anderen Religionen, aber auch die Fragen bis hin zur Ignoranz der Welt da draußen.
Florin: Tübingen hat sehr prominente Theologen hervorgebracht, die zum Teil eine Kirchenkarriere gemacht haben. Also, Joseph Ratzinger, klar, Papst, vorher Präfekt der Glaubenskongregation und Erzbischof von München. Walter Kasper, auch Bischof und Kurienkardinal. Wie geht das zusammen, kritischer Geist und Kurie?
Rahner: Ich denke, da haben wir zwei klassische Beispiele mit diesen beiden Persönlichkeiten, die Sie genannt haben. Auch bei einem Joseph Ratzinger - bei allen Bedenken, die man vielleicht haben kann gegenüber der späten Entwicklung dann, als er Papst wurde - können Sie das kritische Potenzial der Theologie in seiner Arbeit als Peritus im zweiten Vatikanum sehr gut nachvollziehen. Also, dort gibt es Elemente, die genau an dem Punkt, nämlich der Auseinandersetzung mit dem, was die Welt zu sagen hat, auch was der Zeitgeist zumutet, dann um neue Antworten der Theologie ringt. Dass das nicht unbedingt dann nur in einem offenen Diskurs, sondern auch in einem, ja, Sich-Besinnen oder vielleicht sogar Einigeln in die eigene Tradition enden kann, zeigt vielleicht auch Joseph Ratzinger. Während Walter Kasper sicher eines der guten Beispiele für die Tübinger theologischen Traditionen darstellt. Er hat wirklich immer wieder neu versucht, die Herausforderungen nicht sofort abzublenden oder sich apologetisch dagegen zu wehren, sondern die kritischen Anfragen von solchen Neuaufbrüchen und Neuansätzen auch zu bearbeiten versucht hat. Er gilt ja als der Klassiker. Wenn ich sein großes Werk "Jesus, der Christus" ansprechen darf, wo er tatsächlich die Fragen, die sich aus der historisch-kritischen Arbeit mit den biblischen Traditionen für eine systematische, eine dogmatische Fragestellung auf diesen Jesus, den Christus hin entwickelt haben, dann auch aufnimmt und bearbeitet und zu einem neuen Entwurf herausentwickelt.
Florin: "Kritisch" heißt, wenn ich das bei Ihnen richtig rausgehört habe, kritisch in Bezug aufs Lehramt?
Rahner: Kritisch heißt in kritischer Auseinandersetzung mit den Fragen der Welt, aber auch in kritischer Auseinandersetzung mit der eigenen theologischen Tradition. Ich denke, das ist die Doppelaufgabe, die eine kritische Theologie für sich tatsächlich wahrnehmen sollte. Sie sollte die Anfragen der Welt, also kommend aus den prägenden Naturwissenschaften in der Tradition der Theologie, aus den philosophischen Entwürfen und anderen Weltdeutungen heraus, kritisch aufnehmen und vor diesem Spiegel auch die eigene Tradition kritisch anschauen und neu zu bedenken lernen.
"Angst haben müssen wir sowieso nicht"
Florin: Über die Welt sprechen wir gleich noch. Ich möchte noch mal einen Moment bei der katholischen Kirche und dem Lehramt bleiben, denn wir können ja nicht über die Fakultät für katholische Theologie in Tübingen sprechen, ohne auch über Hans Küng zu sprechen, der gerade keine Karriere in der Kurie gemacht hat – das vielleicht auch nicht wollte. Er wurde vom Lehramt diszipliniert Ende der 70er-Jahre. Er hat seine Lehrerlaubnis verloren. Hören wir hier mal einen Auszug aus Hans Küngs Beitrag zu dem Buch "Kreuz-Feuer".
Hans Küng: "Verbrannt wird niemand mehr, aber physisch und beruflich vernichtet, wo immer notwendig. Die Methoden sind die üblichen. Karikierung des Gegners als Unruhestifter, der sich herausnehme, die heilige Ordnung zu stören. Es ist die Überheblichkeit der Macht, die sich hier spiegelt. Statt bei der Kirche selbst hat der frühere Reformtheologe Ratzinger auf einmal die in die Kirche eingebrochene Moderne als Ursprung allen Übels erkannt. Und dies in einer Selbstgerechtigkeit, Geschichtsvergessenheit und Realitätsblindheit, die man angesichts seines ehemals beachtlichen theologischen Œuvres bei ihm nicht für möglich gehalten hätte."
Florin: Das ist der alte Konflikt – Ratzinger/Küng. Sie haben ihn ja vorhin auch schon angesprochen. Wie ist es um die Freiheit der Theologie heute bestellt?
Rahner: Man kann in der Hinsicht auch Hans Küng oder die Affäre Küng auch in einer Vorreiterrolle sehen. Was in den 70er und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts passiert ist in der Art und Weise des Umgangs miteinander, da haben sich auch Dinge in positiver Hinsicht anders entwickelt. Wir haben heute vielleicht auch durch die Affäre Küng andere Freiheiten in der Theologie bzw. so einfach ist es nicht mehr, theologische Strömungen oder einzelne Theologen mundtot zu machen. Die Anfragen der Zeit werden durchaus jetzt auch in der römischen Zentrale auf eine andere Art und Weise wahrgenommen, als es vielleicht noch gewisse konservative, beharrende Kräfte in der Nachgeschichte des zweiten vatikanischen Konzils in den 70er und 80er Jahren gemacht haben.
Florin: Das heißt, Theologen müssen weniger Angst haben?
Rahner: Angst haben müssen wir sowieso nicht.
Florin: Ach, wirklich?
Rahner: Die Bemerkung ist …
Florin: Da haben wir andere Erfahrungen gemacht.
Rahner: Die Angriffe werden nicht unbedingt harmloser – sagen wir es mal so. Aber die Art und Weise tatsächlich, mit theologischen Positionen umzugehen, es ist nicht mehr so einfach, einzelne Positionen stillzuschweigen, weil es über Social Media, über die heutige Medialisierung tatsächlich unserer Welt, auch einfacher ist, bestimmte Positionen innerhalb der Theologie für eine breitere Öffentlichkeit und einen breiteren Horizont tatsächlich aufzubereiten und vorzubereiten. So einfach ist es nicht mehr, Positionen unter den Teppich zu kehren.
Florin: Auf der anderen Seite gibt es den Vorwurf: ‚Wer Theologie studiert und dann auch noch in Tübingen, der verlernt das Beten vor lauter Kritik.‘ Den Vorwurf kennen Sie ja sicherlich. Bischof Oster hat vor einiger Zeit gefordert, die Theologie müsse dem Lehramt der Kirche dienen oder zumindest nicht immer rivalisierend auftreten. Dienen Sie dem Lehramt?
Rahner: Wir dienen dem Lehramt auf eine konstruktive und kritische Weise. Also, ich darf dann Bischof Oster auch hinweisen auf das große Vorbild der Theologen, Thomas von Aquin, der in seiner Zeit tatsächlich vom Lehramt der Theologie, und zwar der wissenschaftlichen Theologie neben und gleichberechtigt zum Lehramt der kirchenleitenden Organe gesprochen hat und sie in einem – ja – Gleichgewicht gesehen hat. Und das ist ein Gleichgewicht, glaube ich, davon träumen heutige Theologinnen und Theologen noch. Also, was im Mittelalter üblich war, das ist vielleicht etwas, was man heute durchaus stehend auf der Tradition der katholischen Kirche wiederentdecken müsste.
"Ein frommer Christ kann nicht dumm sein"
Florin: Sehen Sie eine Rivalität zwischen Frömmigkeit und Wissenschaft oder Frömmigkeit und kritischem Geist?
Rahner: Von Karl Rahner wird der Satz kolportiert: ‚Ein frommer Christ kann nicht dumm sein.‘ Also, ich denke, es ist eher ein Klischee, dass man den frommen, schlichten, einfachen Glauben und die abstrakte, reflektierte Theologie gegeneinandersetzt. Sondern Glauben hat auch immer etwas mit Verstehen zu tun. Das heißt, es betrifft den ganzen Menschen mit Herz und Verstand, dass er tatsächlich, dass er auch seinen Glauben versteht, darüber nachdenkt, was es bedeutet. Wir haben jetzt gerade die Weihnachtszeit hinter uns. Und da finde ich immer genial die Reaktion Mariens, wenn der Engel kommt und sie dachte darüber nach, was dieser Satz wohl bedeuten sollte. Also, wenn Sie so wollen, Maria als die erste Theologin wäre auch ein schönes Bild.
Florin: Ich möchte keine gute alte Zeit heraufbeschwören, aber - Sie haben vorhin über das Verhältnis zur Welt gesprochen-, es fällt auf, dass sich an Debatten über den Zustand dieser Republik, der Bundesrepublik Theologen eher weniger beteiligen. Es sind Soziologen, Historiker, Philosophen, Politologen, deren Bücher auch zum Teil auf der Bestsellerliste stehen, aber eben kaum Theologen. Gibt es da einen Rückzug?
Rahner: Ich glaube, es gibt da eine andere Art des Theologie-Betreibens. Heute kann Theologie nicht ohne diese Wissenschaften arbeiten. Sie arbeitet im Prinzip mit diesen Wissenschaften, mit der Soziologie, mit der Philosophie, mit der Politik und ihren Instrumentarien. Und da kann es schon sein, dass das theologische Profil eben eine Stimme unter vielen wird. Das ist eine Entwicklung, die man bedauern kann. Aber ich denke, es ist einfach der Lauf der Welt, wie heute Theologie betrieben wird. Es ist eben nicht mehr so, dass wir eine theologische Wahrheit haben, die wir dann von den Kanzeln herab verkündigend den Leuten um die Ohren hauen, sondern es ist tatsächlich die Selbstreflexion, was eigentlich unsere eigene Glaubensüberzeugung im Diskurs, im Konzert der Stimmen noch einbringen kann. Und das tun wir auf eine Art und Weise, die vielleicht nicht das Theologische so extrem raushängen lässt, sondern eher auf eine Art und Weise, dass es vermittelt wird.
Florin: Aber welche theologischen Positionen sind in der Öffentlichkeit präsent, also so, dass sie auch jemand hört, der sich jetzt nicht speziell für Theologie oder für die Katholische Kirche interessiert?
Rahner: Ich denke, es gibt Diskurse auch bei uns, in unserer Gesellschaft. Wenn wir die extremen Herausforderungen des Menschseins angucken, am Anfang und am Ende. Die Diskussionen über Sterbehilfe etc. wären nicht ohne Impulse, und zwar kritisch-kreative Impulse, aus den religiösen Überzeugungen, das heißt auch aus den Theologien heraus denkbar gewesen, wie wir sie in den letzten zwei Jahren auch im Bundestag in den Debatten mitgekriegt haben. Auf der anderen Seite: In der Frage, ob der Mensch zum manipulierbaren Material seiner Gene werden kann, haben die Theologen mit einem sehr starken Menschenbild, das auf Freiheit, Autonomie und auf Subjektivität durchaus setzt und das mit dem Bild der Ebenbildlichkeit, Gottesebenbildlichkeit des Menschen umschrieben wird, durchaus eine Position, die die Würde des Menschen in den Vordergrund stellt. Eine solche Position ist heute durchaus auch diskursiv anzubringen.
"Küng ist bis heute nicht rehabilitiert - noch nicht"
Florin: Wenn ein Theologe, wie damals Hans Küng in den 70er/80er Jahren die Unfehlbarkeit des Papstes infrage stellen würde, meinen Sie, das wäre dann noch so eine öffentliche Aufwallung wert? Oder ist nicht die Theologie doch an den Rand gerückt?
Rahner: Ich glaube nicht, dass es die Theologie ist, sondern die Themen, die Hans Küng damals sozusagen seinen Lehrstuhl gekostet haben, das sind jetzt Themen, die gehören zur Standardausbildung der Theologiestudierenden in der heutigen Zeit. Also, die Anfragen, auch die kritische Auseinandersetzung mit bestimmten Interpretationen der lehramtlichen Vollmacht in der Katholischen Kirche sind angeregt durch den Fall Küng heute auf einer ganz anderen Ebene zu diskutieren, als das damals der Fall war.
Florin: Das heißt, das, was nach Ansicht der Katholischen Kirche nicht mehr gelehrt werden sollte, wird doch gelehrt? Mit Küngs Thesen setzt man sich heute an der Universität positiv auseinander?
Rahner: Das ist im Prinzip Standard-Repertoire.
Florin: Also war man nicht gehorsam?
Rahner: Nein, das nicht, sondern es hat - tatsächlich ausgelöst durch die Affäre Küng - eine Diskussion innerhalb der Theologie und innerhalb der lehramtlichen Äußerungen eingesetzt. Und man muss gucken: Das ist eine Affäre, die jetzt mehrere Jahrzehnte schon her ist. Und man darf durchaus davon ausgehen, dass sich auch theologische Wissenschaft und auch die Einsicht des Lehramts durch die theologische Wissenschaft verändern können.
Florin: Aber eine Rehabilitierung im formalen Sinne gibt es nicht?
Rahner: Gibt es bisher noch nicht, nein.
Florin: ‚Noch nicht‘ sagen Sie?
"Selbstaufklärungsprozess des Islam anregen"
Rahner: Ich sage mal ‚noch nicht‘.
Florin: Sie haben in der vergangenen Woche in der Wochenzeitung "Die Zeit" einen Text geschrieben. Anlass ist dieses 200-jährige Jubiläum der Fakultät. Und darin schreiben Sie: ‚Der Islam gehört an die Universität.‘ Und in Tübingen plant man einen Campus der Theologien. Die Islamische Theologie gibt es ja dort schon. Aber, wenn ich das richtig verstehe, soll die islamische Theologie sozusagen gleichauf mit evangelischer und katholischer Theologie sein. Warum?
Rahner: Wir haben in Tübingen tatsächlich zwei etablierte christliche Theologien, die durchaus nicht nur historisch, sondern auch heute über einiges Renommee verfügen, also die evangelische und die katholische Fakultät. Seit fünf Jahren haben wir ein Zentrum für islamische Theologie. (Es geht darum), ihr einen Status zu verleihen, den Anspruch auf die Wissenschaftlichkeit, aber auch die Idee, dass man durchaus auch eine positionelle, also eine an Überzeugungen gebundene Theologie auch wissenschaftlich reflektieren und vertreten kann, dass man die auch dem Islam sozusagen zusagt und eben auch zutraut.
Florin: Welche Reaktionen haben Sie auf den Zeitungsartikel hin bekommen?
Rahner: Na ja, die waren unterschiedlich. Es gibt natürlich immer solche Gruppierungen- ich weiß nicht, ob das automatische Antworten oder wirklich reflektierende Menschen sind -, die sofort im Sinne eines ausgesprochenen Islamhasses auftreten und auch vor persönlichen Beleidigungen nicht zurückschrecken. Es gibt aber auch andere Personen und Persönlichkeiten, die gerade diese Idee durch eine wissenschaftlich etablierte Theologie auch einen Selbstaufklärungsprozess einer Religionsgemeinschaft in Gang zu setzen – Klammerbemerkung: Das ist ja die Geschichte der katholisch-theologischen Fakultät in Tübingen, dass die Staatsmacht sie an die Uni zwingt und die Theologen diesen "Zwang" dann in ein kreatives Programm einer aufgeklärten Theologie umsetzen, also, das wäre das Tübinger Profil –, dass man diese Idee dann auch dem Islam zuschreibt und dadurch auch den Selbstaufklärungsprozess dieser Religionsgemeinschaft fördern und anregen und auf Zukunft hin auch öffnen kann.
Florin: Glauben Sie, dass sich Islamhasser eines Besseren belehren lassen, wenn Sie sagen: "Leute, schaut mal zurück in die Geschichte, vor 200 Jahren war das mit der katholischen Theologie nicht anders"? Die Vorbehalte gegenüber der katholischen Theologie sind den Vorbehalten verwandt, die es heute gegen die islamische Theologie gibt.
Rahner: Da bedürfte es der Anstrengung des Intellekts. Und das würde ich bei manchen der Meinungsäußerungen, die ich in den letzten Tagen bekommen habe, schlicht und ergreifend ausschließen, dass die Leute dazu fähig sind bzw. das machen wollen, dass sie sich intellektuell und nicht nur emotional oder beleidigend mit dieser Frage auseinandersetzen wollen.
Florin: Noch ein Ausblick. Wenn Sie einen Trend beschreiben sollten, wie sind Ihre Studierenden so drauf? Mehr diskutieren oder mehr beten?
Rahner: Ich glaube, wir haben zwei Fraktionen. Aber das war, wenn ich mich an meine eigenen Studienzeiten erinnere, nie anders. Es haben sich vielleicht ein bisschen so die Anzahlen der Fraktionen etwas verschoben. Wir haben immer noch einen guten Teil, der das Theologiestudium aufgreift, nicht, um professioneller beten zu lernen, sondern sich um wirklich auf wissenschaftliche Art und Weise kritisch, kreativ, aber auch intellektuell mit Glauben und Religion auseinanderzusetzen.
Florin: Können sich Konservative bei Ihnen wohlfühlen?
Rahner: Wenn sie sich intellektuell herausfordern lassen, sicher.
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