Beispiel Andy Warhol. Über 100 Werke des Künstlers beherbergt das Museum Brandhorst. "Wenn wir davon ausgehen, dass bis zu seiner Rechtefreiheit nach 70 Jahren noch etwa 40 Jahre ins Land gehen, dann sprechen wir über eine Größenordnung von über 300.000 Dollar", rechnet Bernhard Maaz vor, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
Bilder der Moderne und Gegenwart digital sichtbar machen
Um Bilder von Künstlern, die noch nicht 70 Jahre tot sind, ins Netz stellen zu dürfen, werden zum Teil hohe Gebühren fällig. Vor allem kleine Museen können sich die nicht leisten, sagt Maaz. Es gehe – abhängig von Künstler und Menge - um fünfstellige Summen im Jahr.
Um ihre Sammlungsbestände im digitalen Raum sichtbar machen zu können, fordern renommierte Kulturinstitutionen in der "Münchner Note" deshalb politische Unterstützung. Es müsse diskutiert werden, wie Werke zeitgenössischer Künstler ins Netz kommen – für wenig Geld und mit einem angemessenen Zeitaufwand. Das Ziel ist die Zugänglichkeit des Kulturerbes.
Ein fairer Ausgleich zwischen Künstler und Nutzer
Für die Sorge der Künstler und Künstlerinnen, im Internet die Kontrolle über ihre Werke zu verlieren, zeigt Museumsdirektor Maaz Verständnis. Es brauche Gesetzeslösungen in Brüssel, Berlin und den Ländern. "Das bedeutet, dass man Rabattierungen braucht auf der einen Seite – dafür steht die VG-Bild-Kunst auch ein. Dass wir aber anderseits für alle Bildungseinrichtungen, Museen, Archive usw. auch eine finanzielle Ausstattung bekommen, die das ermöglicht."