Entspanntes Samstagsfrühstück im Café auf dem Biohof Brungs - Dagmar Krumpen, ihr Mann und ein befreundetes Paar haben gerade zweimal das große Frühstück serviert bekommen.
"Wir haben verschiedene Sorten Käse, verschiedene Sorten Wurst, selbst gemachte Marmeladen, selbst gemachte Cremes, sehr hübsch dekoriert, Milchkaffee - alles, was man gerne hätte und noch mehr."
Dagmar und Reiner Krumpen wohnen in der Eifel und sind zum zweiten Mal auf dem Biohof Brungs in Mönchengladbach. Zwei weitere Höfe haben sie im Sommer auch schon kennengelernt.
"Wir sind bei uns um die Ecke gewesen, ist auch ein Bioladen, der mehr mit Käse zu tun hat, hat eine große Käserei, der auch große Läden beliefert. Das war unser Anfang, weil es bei uns in der Nähe war. Wir sind von da aus zur Mosel runter, nach Traben-Trarbach, wo wir bei einem Winzer gestanden haben."
Wohnmobile ja, Wohnwagengespanne nein
Ihre Freunde, Inge und Dietmar Milde, haben gerade zum ersten Mal auf einem Bauernhof übernachtet. Ein Anruf genügt, um ins "Landvergnügen"-Wochenende zu starten, sagt Inge Milde:
"Zweckmäßigerweise sollte man den Hof anrufen, ob die Plätze auch frei sind, ob sich nicht vielleicht andere angemeldet haben, weil die Höfe meistens nur zwei oder drei Plätze haben, manchmal auch nur einen. Das haben wir gemacht. Und gestern Abend, wir kamen erst um acht, halb neun an, haben niemanden mehr gesehen, haben einfach unser Wohnmobil abgestellt, alle Dinge getan, die man dann erledigen muss und geschlafen und sind jetzt heute Morgen hier zum Frühstück, ausgeschlafen, frische Landluft, einfach schön."
Wohnmobile und Campingwagen sind die richtigen Gefährte fürs "Landvergnügen". Wohnwagengespanne sind zu groß und nicht wendig genug für die begrenzten Parkflächen auf den Höfen. Ansonsten ist nur das gleichnamige Buch nötig, ein Stellplatzführer für ganz Deutschland, erzählt Dietmar Milde.
"Das kostet 40 Euro, das Buch. Dann bekommen Sie eine Plakette. Die kleben Sie in den Wagen rein, damit die Bauern auch wissen, dass Sie daher kommen. Dieses Übernachten kostet dann nichts. Das ist frei."
Biobauer Reiner Brungs entschloss sich sofort, als er davon hörte, Gastgeber fürs "Landvergnügen" zu sein.
"Was wir anbieten können, ist Wasser, was wir da haben und Strom an den Stellen dann. Sie müssten wohl Verlängerungskabel mitbringen. Das können wir nicht auch noch stellen."
Der Hof, die Stadt und die Umgebung sind sehenswert, meint er.
"Sie können hier sehen, wie ökologischer Landbau funktioniert. Wir haben hier freilaufende Hühner, Hähnchen, Kühe sind hier. Dann haben wir in der schönen Stadt Mönchengladbach verschiedene Attraktionen: Museum Abteiberg, Borussia Mönchengladbach - fußläufig zu erreichen. Von daher bietet die Ecke sehr viel."
Ein Anruf von unterwegs - und schon ist der Stellplatz für eine Nacht reserviert.
"Zwei Stunden vorher reicht eigentlich, kurzfristig. Man kann mich auch anrufen und sagen, wir kommen in einer Stunde, ist auch kein Thema."
Seine Bilanz der ersten "Landvergnügen"-Monate fällt absolut positiv aus.
"Sehr unkompliziert, sehr nette Leute, man merkt sie eigentlich gar nicht, sehr angenehm."
Mehr Abwechslung
Wer mag, kann durch den Kuhstall zur Hühnerwiese gehen und gucken, woher die Frühstückseier kommen.
"Einmal machen wir auch Hähnchenmast. Bei uns im Laden verkaufen wir die Hähnchen, die wir hier großziehen. Des Weiteren haben wir auch Legehennen, die uns mit Eiern versorgen. Das ist das Schöne hier. Wir haben hier große Kopfweiden, wo die Hühner das Natürliche ausleben können, unter den Bäumen leben, in die Bäume fliegen, wenn Raubvögel kommen - das ist das Leben der Hühner."
"Landvergnügen" bringt mehr Abwechslung bei Ausflügen mit dem Wohnmobil, als Übernachtungen auf Campingplätzen oder normalen Stellplätzen, findet Reiner Krumpen.
"Verschiedene Sachen werden vom Buch aus angeboten. Ob das dieser Biohof ist oder eine Alpakafarm oder eine Straußenfarm, Winzer, Imker, Metzgereien. Man kann teilweise auch die Produktionen mit angucken, wie die Käserei zum Beispiel. Die kann man sich anschauen, wie das funktioniert und so weiter und so fort."
Anders als ihre Freunde fahren die Krumpens ein gut isoliertes Wohnmobil und wollen auch im Herbst und Winter weiter neue Höfe entdecken.
"Wir fahren freitags nachmittags, wenn wir Feierabend haben, einfach los. Durch dieses Buch, das ist sehr schön beschrieben. Da kann man sehen, wo die nächsten Höfe sind. Da gucken wir rein, gucken, wo der nächste ist und fahren einfach dahin."