Ostsee
Ursache für Robbensterben auf Rügen weiter unklar

Nach dem Fund von bislang 44 toten Kegelrobben an der Ostküste Rügens ist die Ursache nach Polizeiangaben weiterhin unklar. Ein Zusammenhang mit einer Fischreuse konnte demnach trotz aufwändiger Untersuchungen bisher nicht belegt, aber auch nicht ausgeschlossen werden.

    Eine junge Kegelrobbe und das Muttertier liegen am Strand der Düne vor der Hochseeinsel Helgoland.
    Kegelrobben sind in Deutschland streng geschützt. Seit den 90er Jahren leben sie wieder an den Küsten von Nord- und Ostsee. (Bodo Marks / dpa / Bodo Marks)
    Die Ermittlungen würden "daher auch unter Berücksichtigung anderer Versionen fortgeführt".
    Eine Expertin des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund hatte zuvor erklärt, das Robbensterben habe sich nach der Entfernung einer Fischreuse zuletzt nicht mehr fortgesetzt. Die Reuse vor der südöstlichen Küste Rügens habe keinen speziellen Schutz gegen das Einschwimmen von Robben gehabt. Die Tiere hätten sich wahrscheinlich verfangen und seien ertrunken.
    Im Zusammenhang mit den gehäuften Totfunden hatten das Musem und das Biosphärenreservat Südost-Rügen Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

    Kegelrobben sind streng geschützt

    Dem Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern zufolge gab es 2017 eine ähnliche Häufung von Totfunden. Damals hätten die konkrete Ursachen des Robbensterbens nicht aufgeklärt werden können. Auch diesmal gebe es keine belastbaren Beweise für einen Zusammenhang mit Fischereiaktivitäten.
    Kegelrobben sind die größten heimischen Raubtiere und streng geschützt. Die bis zu 300 Kilogramm schweren Tiere wurden durch Umweltzerstörung und intensive Jagd fast ausgerottet, in den vergangenen Jahrzehnten stieg ihre Zahl aufgrund von Schutzmaßnahmen aber wieder.
    Diese Nachricht wurde am 15.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.