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Ursachen für Atemnot

Atemnot muss nicht immer auf Lungenprobleme hinweisen, sie kann auch durch eine Herzschwäche ausgelöst werden. Manchmal tritt aber auch beides gleichzeitig auf. Dann wird mit der sogenannten Spiroergometrie - eine Art erweitertes Belastungs-EKG - versucht, die Ursache zu erkennen.

Von Renate Rutta |
    "Das ist circa seit einem halben Jahr. Irgendwann habe ich zum Lungenarzt gemusst und der hat diagnostiziert, meine Lunge wäre etwas angeschlagen. Aber sie denkt, es kommt auch vom Herzen etwas."

    Deshalb ist Viktor E. heute zur Untersuchung ins Herzzentrum der Universität Köln gekommen.

    "Ich habe dann plötzlich gemerkt, wenn ich die Treppe hochgegangen bin, dass ich auf dem ersten Stock am liebsten eine Pause gemacht hätte."

    Was den 67-Jährigen außerdem beunruhigt ist ein Angstgefühl. Er spürt, mit seinem Herzen ist etwas nicht in Ordnung.

    "Erstens hat man das Gefühl in der Brust, als wenn das Herz in irgendeiner Hand läge und gedrückt würde und als zweites: sie werden kurzatmig."

    Bei Herrn E. ist es in der Tat wichtig, zu differenzieren, was die Ursachen der Luftnot bei ihm sind.

    Professor Stephan Baldus leitet die Klinik für Kardiologie und Pneumologie am Herzzentrum der Universitätsklinik Köln.

    "Er hat eine obstruktive Lungenerkrankung auf der einen Seite und eine Herzschwäche auf der andern Seite. Und die Ursache der Herzschwäche, die Bedeutung der Herzschwäche müssen wir jetzt herausfinden."

    Viktor E. hat bereits eine Ultraschall- und eine Herzkatheter-Untersuchung hinter sich. Jetzt steht ein spezielles Belastungs-EKG an.

    "Wir werden jetzt mit der sogenannten Spiroergometrie zum einen versuchen zu charakterisieren, ob die Herzschwäche oder seine Lungenerkrankung für ihn das führende Problem ist für seine Luftnot. Und zum anderen versuchen wir mit dieser Spiroergometrie herauszufinden, wie schwergradig seine Leistungseinschränkung durch die Herzschwäche ist."

    "Ja Herr E., da würden wir Sie bitten, dass Sie Platz nehmen auf unserem Fahrrad."

    "Sabine Hoffmann, ich bin technische Assistentin in der Abteilung Lungenfunktionsprüfung. Ich lege ihm jetzt ein EKG an und werde ihn noch weiter verkabeln das heißt die Sauerstoffsättigung wird am Ohrläppchen gemessen und Blutdruck gemessen."

    "Sie müssen gleich die Drehzahl von 60 halten, 60? Zu schnell? Gucken wir mal, das schaffen Sie."

    "In Erweiterung des normalen Belastungs-EKGs wird bei der Spiroergometrie jetzt mit diesem Mundstück gemessen die Sauerstoffkonzentration und die Kohlendioxidkonzentration in Ausatmungs- und Einatmungsluft."

    "So, dann beginnen Sie jetzt ganz langsam zu treten, ganz gemütlich anfangen und dann achten Sie bitte auf die Werte, nähern Sie sich bitte langsam den 60 an."

    "Wir untersuchen jetzt mit steigender Belastung, Herr E. wird immer mehr arbeiten müssen, weil der Widerstand, gegen den er treten muss, steigen wird, untersuchen wir den Grad der Sauerstoffaufnahme und die Menge an abgeatmetem Kohlendioxid."

    "Sie halten schön die 60, die Werte sind soweit in Ordnung."

    "Wenn man die maximale Belastungsstufe, die Herr E. erreicht hat, vergleicht mit dem, was man erwarten würde bei einem gesunden Gleichaltrigen, dann muss man sagen, ist das ein Viertel dessen oder ein Drittel dessen, was man typischerweise erreichen würde. 80 Watt ist eine niedrige Belastungsstufe, so dass es schon zeigt, wie stark eingeschränkt seine Leistungsfähigkeit aufgrund der Herzschwäche ist. Ein gleichaltriger Mensch ohne Herz- und Lungenerkrankung würde sicher weit über 200 Watt treten können."