Bonn
Urteil im Cum-Ex-Prozess gegen Bankier Olearius erwartet

Im sogenannten Cum-Ex-Strafverfahren gegen den früheren Chef der Hamburger Privatbank Warburg, Olearius, wird am Nachmittag ein Urteil fallen.

    Der angeklagte Bankier Christian Olearius (M) zwischen seinen Anwälten Peter Gauweiler (l) und Rudolf Hübner im Gerichtssaal im Bonner Landgericht. Vor dem Bonner Landgericht beginnt an diesem Montag ein Prozess wegen besonders schwerer Steuerhinterziehung gegen den Hamburger Bankier Olearius.
    Der angeklagte Bankier Christian Olearius zwischen seinen Anwälten vor Gericht. Nun wird ein Einstellungsurteil erwartet. (picture alliance / dpa / Thomas Banneyer)
    Erwartet wird, dass das Bonner Landgericht ein sogenanntes Einstellungsurteil verkündet und den Prozess somit ohne Freispruch oder Schuldspruch beendet. Grund ist die schlechte Gesundheit des angeklagten 82-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft wirft Olearius in 15 Fällen besonders schwere Steuerhinterziehung vor, die zu einem Steuerschaden von knapp 280 Millionen Euro geführt haben soll.

    Bürgerbewegung Finanzwende: Zu wenig Druck aus Politik

    Der Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende, Schick, beklagte im Deutschlandfunk mangelnden Druck seitens der Politik in der Cum-Ex-Affäre. Als Beispiel führte der ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete an, dass Finanzminister Lindner trotz der Lücke im Haushalt nicht auf die Rückgabe illegaler Gewinne der Banken poche. (Das gesamte Interview mit Gerhard Schick können Sie hier nachlesen.)
    Cum-Ex steht für den größten Steuerraub der deutschen Geschichte. Durch schnellen Aktienhandel rund um den Ausschüttungstermin von Dividenden ließen sich die Täter eine einmal gezahlte Kapitalertragsteuer mehrfach erstatten. Dem Staat entstand so ein Schaden in Milliardenhöhe.
    (Aktenzeichen 63 KLs 1/22)
    Diese Nachricht wurde am 24.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.