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Urteil in Frankreich
Zwei Monate Haft auf Bewährung für Karabatic-Brüder

Kurz nach dem WM-Sieg im eigenen Land sind die Handball-Stars Nikola und Luka Karabatic wegen Beihilfe zum Betrug verurteilt worden. Das Gericht in Montpellier warf ihnen und weiteren Spielern vor, eine Partie ihres damaligen Vereins Montpellier HB absichtlich manipuliert zu haben.

Von Kerstin Gallmeyer | 01.02.2017
    Nikola und Luka Karabatic vor einer Anhörung am Gericht in Montpellier im November 2016.
    Nikola und Luka Karabatic vor einer Anhörung am Gericht in Montpellier im November 2016. (AFP/Pascal Guyot)
    Vor drei Tagen erst ist Nikola Karabatic mit der französischen Nationalmannschaft Handball-Weltweltmeister geworden. Nun kassierten er und sein Bruder Luka einen Dämpfer: Jeweils zwei Monate Haft auf Bewährung und 10.000 Euro Geldstrafe lautete das Urteil des Berufungs-Gerichts im südfranzösischen Montpellier. Den beiden französischen Handballstars wurde vorgeworfen, im Jahr 2012 an einem Wettskandal rund um ein Spiel des damals bereits feststehenden französischen Handballmeisters Montpellier verwickelt gewesen zu sein.
    Nikola Karabatic bestreitet Wetteinsatz
    Dabei ging es um die außergewöhnlich hohe Summe von über 87.000 Euro, die die beiden Brüder zusammen mit anderen Beschuldigten auf das Spiel gewettet haben sollen. Der Gewinn soll fast dreimal so hoch gelegen haben. Die Justiz warf den Karabatic-Brüdern und 14 weiteren Angeklagten vor, die Partie gegen die abstiegsbedrohte Mannschaft von Cesson-Rennes manipuliert zu haben. Nikola und Luka Karabatic spielten damals beide in dem Verein, standen allerdings bei dem fraglichen Spiel nicht selbst auf dem Platz. Der Ex-THW-Kiel-Spieler Nikola Karabatic, der bei der Handball-WM in Frankreich zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt wurde, hatte einen Wetteinsatz stets bestritten. Sein Bruder Luka hatte dagegen zugegeben, sich an der Wette beteiligt zu haben.