Kongo
US-Außenminister Rubio fordert sofortigen Waffenstillstand

US-Außenminister Rubio hat sich gegenüber dem ruandischen Präsidenten Kagame besorgt wegen der Eskalation in dessen Nachbarland Kongo geäußert. Nach Angaben aus Washington machte Rubio in dem Telefonat deutlich, dass ein sofortiger Waffenstillstand geschlossen werden müsse und dass alle Beteiligten ihre territoriale Integrität respektieren müssten.

    Menschen gehen in Goma an einem zerstörten Auto vorbei.
    Menschen gehen in Goma an einem zerstörten Auto vorbei. (AFP / -)
    Ruanda wird vorgeworfen, die Rebellengruppe M23 in der Demokratischen Republik Kongo zu unterstützen. Sie hatte zuletzt die Großstadt Goma in der Nähe der Grenze eingenommen. Dabei sollen mehr als einhundert Menschen getötet und tausende verwundet worden sein (Audio-Link). Die UNO nannte die humanitäre Lage in der Stadt extrem besorgniserregend. Es gebe Berichte über Vergewaltigungen und Plünderungen. Das Kinderhilfswerk Unicef befürchtet, dass es im Ostkongo zu Cholera-Ausbrüchen kommen könnte. Hunderttausende Menschen seien vor den Kämpfen geflohen. Mindestens 4,5 Millionen Menschen in der Region seien Vertriebene.

    Kongo appelliert an internationale Gemeinschaft

    Bei einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York (Audio-Link) forderte die Demokratische Republik Kongo die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf. Außenministerin Therese Kayikwamba Wagner fragte rhetorisch, welches internationale Recht Ruanda noch verletzen müsse, damit der Rat die notwendigen Maßnahmen gegen Kigali ergreife. Die Opfer seien nichts weniger als das Ergebnis krimineller Handlungen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen darstellten.
    Die Vereinten Nationen drängten ebenfalls auf ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft. Die Situation in Goma erfordere dringendes und koordiniertes internationales Handeln, sagte die UNO-Vertreterin van de Perre. Eine Reihe von Mitgliedsstaaten des UNO-Sicherheitsrates verurteilte das Vorrücken der Rebellen sowie die direkte Beteiligung der ruandischen Truppen. Mehrere Länder forderten einen sofortigen Waffenstillstand.
    In der kenianischen Hauptstadt Nairobi findet heute ein Krisengipfel der Ostafrikanischen Gemeinschaft statt.
    Diese Nachricht wurde am 29.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.