Studie
US-Forscher: Antibiotika-Krise droht schlimmer zu werden - neue Strategie notwendig

Dass Antibiotika nicht mehr wirken, wird für die Menschheit zunehmend zum Problem. Das unterstreicht eine neue Studie aus den USA. Den Berechnungen zufolge könnten bis 2050 weltweit mehr als 39 Millionen Menschen an Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen sterben.

    Eine Packung Antibiotika (M) und mehrere Blister liegen auf einem Tisch in einer Apotheke.
    Antibiotikaresistente Keime wachsen weltweit. (picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Monika Skolimowska)
    Hauptursache für die Zunahme von Resistenzen sei der übermäßige und unsachgemäße Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin, schreiben die Forscher der University of Washington in Seattle. Sie werben für neue Strategien, um das Risiko schwerer Infektionen zu senken. Neben der Entwicklung neuer Impfstoffe und Medikamente schlagen sie Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung vor.
    Die Wissenschaftler werteten nach eigenen Angaben mehrere hundert Millionen Datensätze aus, um die Entwicklung der Antibiotikaresistenzen zwischen 1990 und 2021 zu untersuchen. Während die Anzahl der resistenzbedingten Sterbefälle bei Kindern unter fünf Jahren um die Hälfte gesenkt werden konnte, stieg sie bei Älteren ab 70 deutlich an. Besonders betroffen sind die USA, Kanada, Lateinamerika, Westafrika sowie Südasien und Südostasien.
    Diese Nachricht wurde am 20.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.