Medienberichte
US-Justiz erhebt Anklage gegen fünf Personen nach Drogentod von "Friends"-Darsteller Matthew Perry

Im Zuge der Ermittlungen zum Tod des US-Schauspielers Matthew Perry durch das Betäubungsmittel Ketamin hat die Staatsanwaltschaft von Los Angeles fünf Personen angeklagt.

    Matthew Perry lächelt.
    Bei den Ermittlungen zum Tod von Matthew Perry hat es mindestens eine Festnahme gegeben. (AP / Rich Fury)
    Man habe ein weit verzweigtes kriminelles Netzwerk aufgedeckt, das für die Verteilung großer Mengen Ketamin an Perry und andere Menschen verantwortlich sei, erklärte ein Staatsanwalt. Zu dem Netzwerk habe ein Assistent Perrys gehört, verschiedene Mittelsleute, zwei Ärzte sowie eine bekannte Dealerin. Die Angeklagten hätten die Suchtprobleme des Schauspielers ausgenutzt, um sich zu bereichern, hieß es weiter.
    Zuvor hatten US-Medien berichtet, dass mehrere Personen im Zusammenhang mit Perrys Tod festgenommen worden seien.
    Die Ermittlungen sollten klären, wie der aus der Kultserie "Friends" bekannte Schauspieler in den Besitz des Betäubungsmittels gelangt war. Der 54-Jährige war Ende Oktober vergangenen Jahres tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden worden. Laut einem Autopsiebericht der Gerichtsmedizin war Perry durch das Ketamin und andere Faktoren bewusstlos geworden und in seinem Whirlpool ertrunken.

    Perry nahm Ketamin gegen Depressionen

    Ketamin wird von Ärzten als Anästhetikum sowie zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Daneben wird das Mittel wegen seiner betäubenden und halluzinogenen Wirkungen auch auf dem Schwarzmarkt für Rauschgiftkonsumenten gehandelt. Perry hatte Ketamin unter Aufsicht im Rahmen einer Therapie gegen Depressionen eingenommen. In den Tagen vor seinem Tod fand eine solche beaufsichtigte Ketamin-Einnahme bei ihm aber nicht statt.
    In den 90er Jahren war Perry durch seine Rolle als Chandler Bing in der Fernsehserie "Friends" berühmt geworden. In seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie hatte Perry berichtet, dass er jahrelang mit Medikamenten- und Alkoholsucht zu kämpfen gehabt habe. Er habe mehr als neun Millionen Dollar für insgesamt 65 Aufenthalte in Entzugskliniken ausgegeben, schrieb er.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.