Signal-Gate
US-Magazin "The Atlantic" veröffentlicht vollständigen Chat hochrangiger Regierungsmitarbeiter

Das US-Magazin "The Atlantic" hat den gesamten Verlauf des Chats hochrangiger Regierungsmitarbeiter über Angriffspläne im Jemen veröffentlicht. Das Blatt entschloss sich dazu, nachdem Präsident Trump und weitere Regierungsmitglieder bestritten hatten, dass in dem Chat vertrauliche Informationen ausgetauscht worden seien.

    Das Foto zeigt Jeffrey Goldberg, den Chefredakteur von "The Atlantic".
    Das Foto zeigt Jeffrey Goldberg, den Chefredakteur von "The Atlantic". Er war offenbar versehentlich zu einer Chatgruppe hinzugefügt worden, in der hochrangige US-Regierungsmitarbeiter Luftschläge koordinierten. (Getty Images via AFP / PAUL MORIGI)
    In den von "The Atlantic" veröffentlichten Screenshots sind zahlreiche Details über die genauen Angriffszeiten und die dabei eingesetzten Flugzeuge enthalten. US-Verteidigungsminister Hegseth soll sie im Vorfeld der Luftschläge gegen die Huthi-Miliz am 15. März im verschlüsselten Messengerdienst Signal verbreitet haben. Der Chefredakteur von "The Atlantic", Goldberg, war offenbar versehentlich zu der Chatgruppe hinzugefügt worden. Der Fall ist unter dem Begriff "Signal-Gate" bekannt geworden.

    Demokraten fordern vom Justizministerium Aufklärung

    Die oppositionellen Demokraten forderten die als Chefanklägerin fungierende Justizministerin Bondi schriftlich auf, den Vorfall zu untersuchen. In dem Brief heißt es, die willentliche oder nachlässige Preisgabe vertraulicher Sicherheitsinformationen könne eine kriminelle Verletzung des Spionage-Gesetzes bedeuten.
    Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Waltz, hat inzwischen die Verantwortung dafür übernommen, dass Goldberg in den Gruppenchat der Regierungsmitarbeiter geraten ist. Präsident Trump stellte sich dennoch hinter Waltz und sprach von einem Ausrutscher.

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    Diese Nachricht wurde am 26.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.