Gegen den amerikanischen Präsidenten gibt es neue Vorwürfe bezüglich sexueller Gewalt gegen Frauen - doch berichtet wird nur zurückhaltend. Der Politikwissenschaftler und Philosoph Michael Werz erklärt das mit einer Überforderung des journalistischen Systems aufgrund eines "totalen Chaos im Weißen Haus".
Hinzu komme, so Werz: Das Phänomen der sexuellen Gewalt habe bereits im ganzen vergangenen Jahr die Berichterstattung beherrscht und es gebe daher inzwischen eine Abwehrhaltung der Öffentlichkeit In zweieinhalb Jahren Amtszeit Donald Trump sei man in den Vereinigten Staaten täglich mit grundlegenden Fragen des gemeinsamen Zusammenlebens innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, der politischen und verfassungsrechtlichen Tradition, der Missachtung von demokratischen Minimalstandards und auch des Geschlechterverhältnisses konfrontiert.
"Das ist natürlich keine Entschuldigung, sich damit nicht auseinanderzusetzen, aber auf jeden Fall eine ganz schwierige Angelegenheit."
Das amerikanische System droht, irreparabel zerstört zu werden
Nahezu alle Regeln des politischen Prozederes seien mit Präsident Trump außer Kraft gesetzt worden, befindet der Politikwissenschaftler. Die Medien konzentrierten sich auch deshalb sehr stark auf den Republikaner - und Trump setze die Agenda der Berichterstattung.
Trotzdem konstatiert Werz, der in Washington bei der Denkfabrik "Center for American Progress" arbeitet, den ameríkanischen Medien eine gute Arbeit - und das trotz "eines neuen Weltrekords der täglichen Lügenfrequenz" durch Präsident Donald Trump.