Die Zahl der Soldaten im US-Heer soll von derzeit 520.000 auf bis zu 440.000 gesenkt werden. So wenig Soldaten hatten die USA zuletzt kurz vor Eintritt in den Zweiten Weltkrieg.
Das Militär müsse sich der Realität kleinerer Budgets stellen und auch angesichts der Unvorhersehbarkeit von Konflikten und Bedrohungen schlagfertiger werden, sagte Pentagonchef Chuck Hagel am Montag bei der Vorstellung der Pläne in Washington. Laut seinem Konzept, das vom Kongress allerdings noch geändert werden kann, sollen unter anderem auch Militärstützpunkte geschlossen werden. Davon könnten auch Basen in Europa betroffen sein.
Hagel: Weitere Einsparungen mit Risiken verbunden
Der Minister begründete die Verkleinerung der Landstreitkräfte auch mit dem US-Abzug aus Afghanistan. Die meisten Kampfeinheiten sollen noch in diesem Jahr das Land am Hindukusch verlassen. Das Verteidigungsbudget spiegele nach 13 Jahren Krieg im Irak und in Afghanistan zum ersten Mal voll den Übergang wider. "Wir positionieren uns neu", sagte Hagel vor Reportern im Pentagon.
Dabei werde in Betracht gezogen, dass die "Welt unbeständiger, unvorhersehbarer und in einigen Punkten bedrohlicher für die Vereinigten Staaten wird". Er warnte ausdrücklich vor weiteren Abstrichen, die ab 2016 gesetzlich vorgesehen seien. Das würde Einschnitte erfordern, die ziemlich sicher in einer "ausgehöhlten Truppe" mündeten, die dann "nicht bereit und nicht fähig ist, ihre Aufgaben zu erfüllen", sagte der Minister.
Das Weiße Haus begrüßte Hagels Vorschläge. Es handele sich um "einen verantwortlichen, realistischen Ansatz, um die Verteidigungsstrategie des Präsidenten zu unterstützen", sagte Regierungssprecher Jay Carney. Die Vorschläge sind Teil des Budgetentwurfs von US-Präsident Barack Obama, der in der kommenden Woche vom Weißen Haus vorgelegt werden soll.
Hagel sagte, die Kürzungen seien nach eingehenden Gesprächen mit der Militärführung beschlossen worden. Der Pentagonchef reagierte damit auf weitere Kürzungen im Verteidigungshaushalt. Der liegt in diesem und im kommenden Jahr jeweils knapp unter 500 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 361 Milliarden Euro) . Die Streitkräfte hatten aber mit einem größeren Betrag gerechnet.