Yellen wird damit Nachfolgerin von Ben Bernanke, der Ende Januar ausscheidet. Sie war von US-Präsident Barack Obama für das Amt vorgeschlagen worden. Dieser würdigte sie nach der Bestätigung durch den Senat als eine der angesehensten Wirtschaftswissenschaftlerinnen des Landes.
Lockere Geldpolitik
Die promovierte Ökonomin steht für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik, mit der die Fed seit Ende 2008 gegen die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise ankämpft. Dies hatte ihr insbesondere die Kritik der Republikaner eingebracht, die im Senat zum Großteil gegen sie stimmten.
An ihrer Bestätigung im Senat gab es aber keinen Zweifel mehr. Yellen hat sich zudem der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verschrieben. Die liegt immer noch bei für amerikanische Verhältnisse hohen sieben Prozent.
Knappes Abstimmungergebnis
Bereits Ende November hatte sich der Bankenausschuss des Senats mit 14 zu acht Stimmen hinter Yellen gestellt. Vor Weihnachten votierte das Plenum der Kongresskammer dann dafür, die Debatte über die Nominierung der neuen Fed-Chefin zu beenden.
Damit reichte nun eine einfache Mehrheit von 51 der 100 Senatoren aus, um die Kandidatin von Präsident Barack Obama zu bestätigen. Mit 56 Ja-Stimmen ist die Ernennung aber eine der knappsten in der hundertjährigen Geschichte der Fed.
Konjunktur nicht gefährden
Einer der ersten Aufgaben Yellens wird es sein, die eingeleitete Abkehr von der Politik des billigen Geldes behutsam fortzusetzen - ohne dabei den Aufwärtstrend der US-Konjunktur zu gefährden. Die Fed hatte im Dezember beschlossen, ihre milliardenschweren Anleihenkäufe, die langfristige Zinsen drücken und Investitionen befeuern sollen, zurückzufahren.
Die erste Frau an der Spitze der US-Notenbank blickt auf eine Spitzenkarriere zurück. 1994 berief sie der damalige Präsident Bill Clinton als Notenbankgouverneurin, um sie dann 1996 zu seiner Top-Wirtschaftsberaterin im Weißen Haus zu machen. 2004 wurde Yellen Präsidentin der Zentralbank in San Francisco. 2010 nominierte sie Obama als Fed-Vizechefin.