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US Open
"Im Challenger-Level wird um jeden Dollar gerungen"

Dominik Koepfer war eine der Überraschungen bei den US Open. Sein Achtelfinaleinzug beschert ihm neue Möglichkeiten, um sein Umfeld professioneller zu gestalten, sagte er im Dlf. Der Tennisprofi kritisierte die Verteilung der Preisgelder. "Wenn Du in der 1. Runde verlierst, dann wird es eine schwere Woche."

Dominik Koepfer im Gespräch mit Matthias Friebe |
Der deutsche Tennisprofi Dominik Koepfer bei den US Open
Der deutsche Tennisprofi Dominik Koepfer erreichte bei den US Open überraschend das Achtelfinale (Adam Hunger / AP / dpa)
Der überraschende Einzug ins Achtelfinale bei den US Open, seinen "anfangs ein Traum gewesen", sagte Dominik Koepfer im Dlf. "Ich wusste, dass ich mithalten kann. Die Erfolge sind jetzt eine Bestätigung für meine Arbeit in den letzten Monaten."
Vor dem Turnier war Koepfer auf Position 113 in der Weltrangliste platziert gewesen. Nach dem Einzug unter die besten 16 klettert er nun auf Platz 86. Er habe drei Jahre hart gefür gearbeitet. "Die Top 100 sind der Traum eines jeden Tennisspielers. Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Jetzt lebe ich diesen Traum."
Mehr Zuschauer, mehr Preisgeld, mehr Punkte
Angesprochen auf die unmittelbaren Auswirkungen auf seine kommende Turnierplanung und den weiteren kurzfristigen Verlauf seiner Karriere, sagte der 25-Jährige: "Es ändert viel. Eigentlich hätte ich nach den US Open ein Challenger-Turnier in den USA gespielt. Jetzt spiele ich ein ATP-Turnier in China. Da gibt es bessere Bedingungen, mehr Zuschauer, mehr Preisgeld und mehr Weltranglistenpunkte."


Der Tennisprofi kritisierte im Deutschlandfunk vor allem auch die Verteilung der Preisgelder im Profitennis. "Das Preisgeld auf den kleineren Turnieren, wie den Challengern ist sehr mager. Es reicht um Essen und Flugkosten abzudecken."
Der deutsche Tennisspieler Dominik Köpfer bei den US-Open 2019
Dominik Koepfer: "Wenn Du in Runde 1 verlierst, dann wird es eine schwere Woche. Dann hast Du kein Geld gemacht" (imago images / Jürgen Hasenkopf)
"Wenn Du in der 1. Runde verlierst, dann wird es eine schwere Woche"
Im Challenger-Level, den Turnieren unterhalb der ATP-Serie, werde um jeden Dollar gerungen. Das sei auch sehr anders als im Vergleich zu anderen Sportarten. "Wenn Du in der 1. Runde verlierst, dann wird es eine schwere Woche. Dann hast Du kein Geld gemacht." Man müsse deswegen gucken, dass man schnellstmöglich den Sprunger unter die Top 100 der Weltrangliste schaffe, ansonsten komme man mit plus minus null raus, sagte Koepfer.
Der Deutsche Dustin Brown jubelt während seines Spiels gegen Rafael Nadal in der zweiten Runde von Wimbledon am 02.07.15
Tennis – Bundesliga als unterschätzte Einnahmequelle
Bei den Tennis-Grand-Slams gilt: Wer weit kommt, verdient viel, wer nicht weit kommt, verdient weniger. Anders die deutsche Tennis-Bundesliga: Sie findet zwar weitgehend außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung statt, ist für einige deutsche Profis finanziell aber nicht ganz unerheblich.
Die errungenen Preisgelder und die neue Weltranglistenposition nehme ihm nun etwas den Druck. "Es ist eine Erleichterung", sagte er. Man könne sich nun komplett auf Tennis konzentrieren und müsse keine Geldsorgen haben. "Der US-Open-Erfolg eröffnet mir neue Möglichkeiten, mein Umfeld professioneller zu gestalten. Jetzt kann ich auch mal ein paar Wochen mit einem Physio reisen."