Nach Angaben des Weißen Hauses steht eine Bestätigung des Testergebnisses durch einen PCR-Test noch aus. Biden habe gestern Nachmittag typische Symptome einer Infektion der oberen Atemwege gezeigt und über ein allgemeines Unwohlsein geklagt, hieß es in Washington. Laut seinem Leibarzt erhielt der Präsident inzwischen eine erste Dosis des antiviralen Medikaments Paxlovid. Auch sei er geimpft und geboostert. Vor zwei Jahren war Biden schon einmal positiv auf das Coronavirus getestet und mit Paxlovid behandelt worden. Das Weiße Haus meldete damals einen milden Verlauf.
Aufgrund seiner aktuellen Corona-Infektion kann Biden nicht wie geplant an einer Veranstaltung der Latino-Bürgerrechtsorganisation UnidosUS in Las Vegas in Nevada teilnehmen, auf der er eine Rede halten wollte. Der Bundesstaat ist einer der sogenannten Swing States, in dem sich Demokraten und Republikaner häufig enge Rennen liefern. Sie gelten daher als wahlentscheidend.
Führende Demokraten raten Biden, seine Bewerbung zurückzuziehen
Die Corona-Diagnose fällt in eine Zeit, in der Bidens Wahlkampf ohnehin von einer Debatte über sein Alter und seine Gesundheit überschattet wird. Zuletzt haben sich sogar führende Politiker seiner Partei, der Demokraten, dazu geäußert.
Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Pelosi, soll Biden gesagt haben, dass er laut Umfragen nicht gegen den republikanischen Bewerber Trump gewinnen könne. Das berichtet der Sender CNN unter Berufung auf vier Insider. Der prominente Repräsentantenhaus-Abgeordnete Schiff erklärte öffentlich, er habe ernsthafte Bedenken, ob Biden den republikanischen Herausforderer Trump im November besiegen könne. Und ABC News meldet, Senats-Mehrheitsführer Schumer und der Fraktionsvorsitzende im Repräsentantenhaus, Jeffries, hätten Biden geraten, seine Bewerbung zurückzuziehen.
Bislang hält der Präsident jedoch daran fest. Seine Nominierung als Kandidat der Demokraten ist bisher für August geplant, die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt.
Diese Nachricht wurde am 18.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.