Nach seinen zweitägigen Gesprächen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe in Florida war US-Präsident Donald Trump optimistisch. Das für Anfang Juni oder Ende Mai geplante Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un könne ein historischer Erfolg werden. Trump bestätigte, dass der CIA-Direktor und designierte Außenminister Mike Pompeo über Ostern in Nordkorea war und Kim getroffen hat.
"Er hatte ein großartiges Treffen mit Kim Jong Un und hat sich mit ihm wirklich gut verstanden, wirklich großartig."
Forsche Bedingungen
Trump betonte, dass Nordkorea nicht nur auf seine Nuklearwaffen verzichten müsse. Er wolle ebenfalls die Freilassung von drei US-Bürgern erreichen, die seit längerem in Nordkorea festgehalten werden. Und Japans Regierungschef habe er fest versprochen, sich für eine Rückkehr mehrerer japanischer Staatsbürger einzusetzen, die in den siebziger und achtziger Jahren nach Nordkorea verschleppt worden waren. Sollte Nordkorea blockieren, könne das Gipfeltreffen auch noch scheitern, sagte Trump.
"Wenn das Treffen nicht fruchtbar zu werden scheint, dann werden wir nicht hinreisen. Und wenn das Treffen vor Ort nicht fruchtbar verläuft, dann werden wir es bei allem Respekt verlassen."
Japans Regierungschef warnte davor, Nordkorea allein schon für seine Dialogbereitschaft zu belohnen. Die Kampagne des maximalen Drucks müsse aufrechterhalten werden. Dem stimmte Trump zu, machte zugleich aber deutlich, dass das erste Gipfeltreffen zwischen einem US-Präsidenten und dem Machthaber Nordkoreas eine "historische Chance" biete.
"Hoffentlich wird das Treffen ein großer Erfolg. Ich freue mich darauf. Es wäre eine enorme Sache für Nordkorea und eine enorme Sache für die Welt."
"Gute Nachrichten für die Diplomatie"
Der US-Präsident bestätigte, dass derzeit fünf Orte für den Gipfel in Frage kommen. Welche, das wollte er nicht sagen. Nach Informationen des Senders NBC werden derzeit Veranstaltungsorte in Schweden, in der Schweiz oder in Singapur favorisiert.
Ein ungewöhnliches Lob erhielt Trump anschließend von einem, der sonst einer seiner schärfsten Kritiker ist: der demokratische Kongressabgeordnete Adam Schiff:
"Das sind gute Nachrichten für die Diplomatie. Das ist viel besser, als wenn sich der US-Präsident und Nordkoreas Machthaber um die Größe ihrer Atomknöpfe streiten."
Frühere US-Botschafter äußerten jedoch auch Bedenken. Bevor es zum ersten Treffen eines US-Präsidenten mit Nordkoreas Diktator seit 60 Jahren komme, müsse vollkommen sicher sein, dass die amerikanischen Forderungen erfüllt werden. Trump gehe ein hohes Risiko ein, von Kim Jong Un für dessen Propaganda missbraucht zu werden.