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US-Präsidentschaftswahlkampf
Clinton und Trump heißen die Gewinner

Der umstrittene Präsidentschaftsbewerber Donald Trump kann seine Spitzenposition bei den Republikanern mit dem zweiten Vorwahlsieg in Folge festigen. Hillary Clinton bei den Demokraten profitiert vor allem von Stimmen der Schwarzen, der Latinos und der Frauen. Jeb Bush, der einst als Favorit galt, gibt auf.

Von Marcus Pindur |
    Hillary Clinton und ihr Mann Bill jubeln ihren Anhängern in Nevada zu.
    Hillary Clinton und ihr Mann Bill freuen sich über den Sieg in Nevada. (AFP / Josh Edelson)
    Der Gewinner war erneut Donald Trump. Ein Sieg des Immobilienmilliardärs hatte sich zwar in den Umfragen angekündigt, doch Trump gelang es, seine beiden nächsten Verfolger, den Senator aus Florida, Marco Rubio und den texanischen Senator Ted Cruz mit zehn Prozentpunkten Unterschied auf die Plätze zu verweisen. Es sei jetzt an der Zeit, so Trump, die Entscheidung zu suchen.
    Dem Rechtspopulisten Trump steht damit nach Ansicht vieler Beobachter der Weg zu einer Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner weiter offen als jemals zuvor. South Carolina ist ein konservativer Bundesstaat mit vielen evangelikalen Wählern. Dass es Trump gelungen ist, den Tea-Party-Liebling Cruz hier deutlich zu schlagen, spricht dafür, dass Trump auch in den nächsten Rennen gute Chancen hat.
    Jeb Bush setzt Wahlkampagne aus
    Gut verlief die Vorwahl in South Carolina auch für Marco Rubio, der sich an Ted Cruz vorbei knapp auf den zweiten Platz schob. Damit steigen für den 44-Jährigen die Chancen, die Stimmen der traditionellen und gemäßigten Republikaner auf sich zu ziehen. Für denjenigen, der Donald Trump zuletzt am stärksten wegen dessen inhaltlicher Unschärfe und polemischer Attacken angegriffen hatte, war in South Carolina Schluß: Jeb Bush setzte seine Kampagne aus.
    Wegen seiner Vernetzung im republikanischen Establishment und seinen Kontakten zu finanzkräftigen Wahlkampfspendern hatte Jeb Bush ursprünglich als Favorit gegolten. In South Carolina holte Bush nur rund acht Prozent der Stimmen, obwohl er in dem Südstaat viele Wahlkampfauftritte absolvierte und Millionensummen für Wahlspots ausgab.
    Hillary Clinton dieses Mal auch mit Mehrheit bei Wählerinnen
    Bei der Vorwahl der Demokraten in Nevada siegte Hillary Clinton. Am Ende lag sie 5 Prozentpunkte vor Bernie Sanders, dem Senator aus Vermont. Diesen Sieg hatte Hillary Clinton bitter nötig. Vor wenigen Wochen lag sie in Nevada noch über 20 Prozent vor Sanders. Doch aus der Clinton-Kampagne heißt es, ein Sieg ist ein Sieg. Nevada hatte lange Zeit als sicherer Hafen für Clinton gegolten, ehe Sanders in den Umfragen überraschend stark aufholte. Sanders bleibt weiter ein starker Konkurrent – er sammelt nach wie vor das meiste Geld ein und auf der Seite des Linkspopulisten ist viel Enthusiasmus.
    Hillary Clinton punktete besonders bei Latino-Wählern und schwarzen Bürgern. Sie hatte in den letzten 48 Stunden fast ununterbrochen Wahlkampf geführt. Insbesondere in den großen Casino-Hotels, wo sie die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer ansprach. Das Engagement zahlte sich für Clinton aus. Diesmal hatte sie auch die Mehrheit der weiblichen Wähler hinter sich.
    Entscheidend für Demokraten wie Republikaner werden die Vorwahlen am 1. März werden. Dann wählen am sogenannten "Super Tuesday" insgesamt zwölf amerikanische Bundesstaaten.