
Das zuständige Gericht in Jekaterinburg sprach den Reporter des „Wall Street Journals“ der Spionage schuldig, wie mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend melden. Gershkovich muss die Haft laut Urteil in einer Strafkolonie unter verschärften Bedingungen ableisten. Die Anklage hatte 18 Jahre gefordert.
Die Staatsanwälte warfen Gershkovich vor, für den US-Geheimdienst CIA zu arbeiten und geheime Informationen über einen Panzerhersteller im Ural gesammelt zu haben. Der Angeklagte wies – ebenso wie die US-Regierung und sein Arbeitgeber – alle Anschuldigungen zurück.
Westliche Beobachter sehen ihn als Faustpfand Russlands für einen Gefangenenaustausch. Die Organisation Reporter ohne Grenzen sprach von inakzeptabler staatlicher Geiselnahme durch Russland. Der Deutsche Journalisten-Verband bezeichnete die Verurteilung als Skandal. Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Metsola, sprach von einem politisch motivierten Scheinprozess.
Diese Nachricht wurde am 19.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.