In den USA ist die Corona-Impfung ein hochpolitisches Thema. Interessant ist, wie sich Profisportler dazu verhalten, die für viele als Vorbilder gelten. Nur neun von 32 Starting Quarterbacks der NFL stehen öffentlich dazu, geimpft worden zu sein. Noch weniger aus der ersten Garde der Spielmacher rufen andere aktiv dazu auf, sich impfen zu lassen. Russell Wilson von den Seattle Seahawks ist eine der Ausnahmen. Kollege Lamar Jackson (Baltimore Ravens) gibt sich unentschlossen, Kirk Cousins (Minnessota Vikings) gibt gar an, sich impfen zu lassen sei das einzige, was er für sein Team nicht tun werde.
Dabei erwarten die NFL-Spieler und Teams im Infektionsfall durchaus Probleme, erklärt Katrin Brand: Ungeimpfte werden nach Kontakt mit Infizierten in Quarantäne genommen. Muss ein Team wegen eines Ausbruchs ein Spiel ausfallen lassen, wird es als Niederlage gewertet.
Anderes ist dagegen nicht besonders streng geregelt. Die Impfnachweise seien Pappkärtchen und alles andere als fälschungssicher. In den Innenräumen habe sich bei einem Spiel des Washington Football Teams kaum jemand an die Maskenpflicht gehalten, berichtet Brand vom eigenen Stadionbesuch.
Baseball zieht die Regeln zur Postseason an
Und weil das Thema so politisch aufgeheizt sei, komme es zu skurrilen Ereignissen. So unterstützten Spieler die Fans, wenn sie ungeimpft nicht ins heimische Stadion kommen durften und halfen bei der Finanzierung von Reisen zu Auswärtsspielen, bei denen man auch ohne Impfung zusehen konnte.
Eine Impfpflicht hat keine der vier großen US-Profiligen beschlossen. Die NHL (Eishockey) berichtet jedoch von einer Impfquote von nahezu 100 Prozent unter den Spielern und beim Baseball werden Trainer und andere Betreuer und Funktionäre bei den KO-Spielen der Postseason nur noch geimpft in den Innenraum der Stadien kommen dürfen.