Hagel wird aber solange im Amt bleiben, bis sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin durch den Senat bestätigt ist. Er sei ungeheuer stolz auf das, was in seiner Amtszeit erreicht worden sei, betonte Hagel. Die Zeit an der Spitze des Verteidigungsministeriums sei "das größte Privileg meines Lebens" gewesen. US-Präsident Obama lobte den 68-Jährigen für seinen Beitrag zum Truppenabzug aus Afghanistan und zur strategischen Neuausrichtung der US-Streitkräfte in Zeiten knapper Kassen.
Im vergangenen Monat habe der Verteidigungsminister mit ihm über seine künftige Rolle in der Regierung gesprochen und sei zu dem Entschluss gekommen, dass es ein "angemessener Zeitpunkt" sei, um seinen "Dienst abzuschließen", sagte Obama weiter.
Nach Angaben der New York Times soll Obama seinen Verteidigungsminister zu dem Schritt gedrängt haben. Hintergrund seien Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die New York Times beruft sich auf nicht näher genannte Quellen innerhalb der Regierung.
Hagel als "Opfer"?
Nach Angaben der Zeitung geht es bei dem Rücktritt auch um die jüngsten Kongresswahlen. Die New York Times bezeichnet den 68-Jährigen als erstes hochrangiges "Opfer" der Wahlen, bei denen die Republikaner die Mehrheit in beiden Parlamentskammern gewonnen haben. Hagel war der einzige Republikaner im engeren Sicherheitsteams Obamas. Er war seit Februar 2013 Verteidigungsminister der USA.
Als Nachfolger werden Michele Flournoy, eine frühere Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, und Ashton Carter, ehemals stellvertretender Verteidigungsminister, gehandelt. Als Kandidat gilt auch der demokratische Senator Jack Reed.
(pg/ach)