Brüssel
US-Verteidigungsminister Hegseth zu Ukraine: Grenzen vor 2014 und NATO-Mitgliedschaft "unrealistisch"

Beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel hat US-Verteidigungsminister Hegseth Pläne einer Nachkriegsordnung für die Ukraine skizziert. Eine Ukraine in den Grenzen von vor 2014 bezeichnete er als unrealistisch. Damit wies er eine zentrale Forderung Kiews für eine Friedenslösung zurück, die Rückgabe der Krim.

    US-Verteidigungsminister Hegseth spricht während der Sitzung der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel.
    US-Verteidigungsminister Hegseth nimmt an der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel teil. (AP / Omar Havana)
    Hegseth sagte weiter, auch eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sei aus Sicht der USA kein realistisches Ergebnis einer Verhandlungslösung. Präsident Trump beabsichtige, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine mit diplomatischen Mitteln zu beenden. Das Land brauche dafür Sicherheitsgarantien, vor allem durch die Präsenz von europäischen Truppen nach Ende des Krieges. Die USA würden keine Soldaten entsenden. Den überwiegenden Anteil der zukünftigen militärischen wie zivilen Hilfe für die Ukraine müssten die europäischen NATO-Partner übernehmen, betonte Hegseth.

    Pistorius widerspricht US-Minister bei Fünf-Prozent-Ziel

    NATO-Generalsekretär Rutte verwies darauf, dass mehr als die Hälfte der im vergangenen Jahr geleistete Ukraine-Hilfe von Europa und Kanada aufgebracht worden sei. Man gehe damit einen großen Schritt in Richtung der von Trump geforderten fairen Lastenverteilung.
    Bundesverteidigungsminister Pistorius bekräftigte nach einem Treffen mit Hegseth seine Forderung nach deutlich höheren Verteidigungsausgaben in Deutschland. Die von den USA geforderte Quote von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts wies er aber zurück. Davon seien die Amerikaner selbst noch weit entfernt.
    Diese Nachricht wurde am 12.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.