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US-Vorwahlen
Sanders und Trump feiern klare Erfolge

Bernie Sanders hat bei den US-Vorwahlen im Bundesstaat New Hampshire eine klaren Sieg eingefahren. Bei den Demokraten liegt er nach bisheriger Auszählung der Stimmen klar vor Hillary Clinton, die ihre Niederlage bereits eingeräumt hat. Bei den Republikanern feierte der rechtspopulistische Geschäftsmann Donald Trump seinen ersten Sieg bei den Vorwahlen.

    Bernie Sanders nach seinem Sieg bei der Vorwahl in New Hampshire
    Bernie Sanders nach seinem Sieg bei der Vorwahl in New Hampshire (AFP / Jewel Samad)
    Für Hillary Clinton war es eine deutliche Niederlage: Bei der ersten Vorwahl in Iowa lag die frühere First Lady noch vorn, allerdings nur mit einem hauchdünnen Vorsprung. In New Hampshire entfielen nach Auszählung von 66 Prozent der Stimmen 60 Prozent auf Sanders und 38 Prozent auf Clinton. Bei den Republikanern entschieden sich nach mehr als 70 Prozent der ausgezählten Stimmen laut übereinstimmenden Angaben mehrerer US-Sender rund 34 Prozent für Donald Trump. Das sind mehr als doppelt so viele wie für den Zweitplatzierten John Kasich, Gouverneur von Ohio (16 Prozent).
    Sanders muss den Erfolg nun bestätigen
    Sanders sagte: "Wir haben eine Botschaft gesandt, deren Echo von Washington bis zur Wall Street zu hören sein wird, von Maine bis nach Kalifornien. Und sie heißt: Die Regierung unseres Landes gehört allen Menschen, und nicht nur einer Handvoll Superreichen."
    Clinton zeigte sich nach ihrer Niederlage in New Hampshire zuversichtlich und kämpferisch. "Wir werden jetzt für jede Stimme in jedem Staat kämpfen", sagte sie. "Ich werde härter als jeder andere dafür arbeiten, tatsächlichen Wandel herbeizuführen und Euer Leben besser zu machen", rief sie ihren Anhängern zu. Schon in Iowa gab es für Clinton ein schwieriges Ergebnis. Ihr Sieg dort war hauchdünn, gerade mal 0,2 Prozentpunkte lag sie vor dem 74-Jährigen. "Ich weiß, dass ich einige Hausaufgaben zu erledigen habe, vor allem bei jungen Menschen", sagte Clinton.
    Sanders gewann in New Hampshire laut dem Politikwissenschaftler David Jones bei so ziemlich allen Gruppen. Bei Frauen, bei Männern. Bei denen mit Hochschulabschluss, bei denen ohne. Bei den Moderaten, bei den Liberalen. Das schwache Ergebnis bei den Frauen dürfte besonders schmerzhaft für Clinton sein, wie DLF-Korrespondent Marcus Pindur berichtet. Sie, die als erste Frau das Präsidentenamt übernehmen will. Die Frage ist nun, ob Sanders im Zweikampf mit Clinton seine Erfolge aus dem Nordosten hinaus auch in andere Teile des Landes wird tragen können. Aktuelle Umfragen in den nächsten wichtigen Vorwahlstaaten nähren daran Zweifel.
    Republikaner haben durch Trumps Sieg ein enges Rennen
    Bei den Republikanern ist das Rennen durch den Sieg von Donald Trump offener als zuvor, es gibt derzeit keinen klaren Favoriten. Der New Yorker Milliardär gewann mit rund 34 Prozent Stimmen vor John Kasich mit 16 Prozent. "Menschen von New Hampshire, vergesst das niemals: Mit Euch hat es angefangen", rief Trump seinen Anhängern zu. In Iowa hatte hatte Cruz noch vor Trump und Rubio gewonnen.
    Hinter Trump und Kasich gibt es ein enges Rennen um Platz drei zwischen dem texanischen Senator Ted Cruz, Floridas früherem Gouverneur Jeb Bush und Floridas Senator Marco Rubio. Die Stimmen verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf die drei, sie nehmen sie sich gegenseitig die Stimmen weg. Es dürfte ein langer Wahlkampf werden, bei dem die Kampagnen der einzelnen Kandidaten nach und nach enden. Chris Christie kam auf Platz sechs, dahinter blieben abgeschlagen Carly Fiorina und der ehemalige Neurochirurg Ben Carson. Christie, Gouverneur von New Jersey, deutete bereits an, einen Verbleib im Wahlkampf überdenken zu wollen.
    Marco Rubio sagte zu seinem Abschneiden: "Ich bin nicht von Euch enttäuscht, sondern von mir selbst." Er führte seine Niederlage auf einen verunglückten Auftritt bei der jüngsten Fernsehdebatte mit seinen Mitbewerbern zurück. "Das wird mir nicht noch einmal passieren", sagte er.
    Vorentscheidungen am 1. März erwartet
    Die nächsten Vorwahlen der Demokraten gibt es in Nevada (Demokraten 20. Februar, Republikaner 23. Februar) und in South Carolina (27./20. Februar). South Carolina ist der erste südliche Staat und der erste Bundesstaat mit einem starkem Anteil afro-amerikanischer Wähler. Eine Vorentscheidung könnte am 1. März fallen, beim "Super Tuesday" wird dann in elf Bundesstaaten gewählt.
    (nch/dk)