Die Wut der Schwarzen entzündet sich vor allem daran, dass die Täter innerhalb der Polizei oft unbestraft bleiben oder nur milde Strafen bekommen, denn die Vorfälle in Louisiana und Minnesota sind keine Einzelfälle. Für Aufsehen sorgte etwa im November 2014 der Fall eines Zwölfjährigen in Cleveland, der mit einer Spielzeugpistole gespielt hatte und von einem Polizisten erschossen wurde.
In den vergangenen Jahren gab es in den USA viele Fälle von offenbar willkürlicher Gewalt weißer Polizisten gegen Schwarze. Junge schwarze Männer werden in den USA fünfmal so oft von Polizisten erschossen wie junge weiße Männer. Noch nie wurden so viele getötet wie im Jahr 2015.
Die Taten sind symptomatisch für bestehende Ungleichheiten, auch in der Strafjustiz. Immer noch erleben viele Schwarze in den USA, dass sie wegen ihrer Hautfarbe benachteiligt werden. Daran hat auch ein schwarzer US-Präsident nichts geändert. Wie verändern die Ereignisse von Dallas den Präsidentschaftswahlkampf? Und welche Rolle spielt das Thema Gleichberechtigung bei Republikanern und Demokraten?
Es diskutieren:
- Stefan Prystawik, Publizist, Mitglied des Republican National Committee
- Quaide Williams, Vorsitzender Democrats Abroad Germany
- Thilo Kößler, Korrespondent Deutschlandradio Washington
- Dr. Andrew B. Denison, Direktor von Transatlantic Networks