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US-Wahlkampf
Künstler machen mobil - gegen Trump

Hat Donald Trump Unterstützer in der US-Kunst- und Kulturwelt? Einzig Hollywoodlegende Clint Eastwood spricht sich für den Kandidaten der Republikaner aus. Die anderen lassen sich von seinen provozierenden Positionen inspirieren – wie zahlreiche Protestaktionen zeigen.

Von Nicole Markwald |
    Kunstaktion "No Trump Anytime": Der US-Künstler Plastic Jesus im Gespräch mit ARD-Hörfunkkorrespondentin Nicole Markwald.
    Kunstaktion "No Trump Anytime": Der US-Künstler Plastic Jesus im Gespräch mit ARD-Hörfunkkorrespondentin Nicole Markwald. (Nicole Markwald / ARD)
    Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass Clint Eastwood sich für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ausspricht. Der habe zwar –so wörtlich- "viele dumme Dinge" gesagt, so der 86-Jährige, das treffe aber auf beide Seiten im Wahlkampf zu. Auch die Aufregung über als rassistisch empfundene Aussagen Trumps nimmt die Hollywood-Legende nicht ernst: "Kommt verdammt noch mal darüber hinweg," sagte Eastwood im Interview mit dem Esquire-Magazin.
    Ein einsamer Eastwood für Trump
    Eastwood steht ziemlich allein da – anders als bei Hillary Clinton hat sich für Donald Trump keine breite Gruppe von Unterstützern aus der Kunst- und Kulturwelt zusammengetan. Im Gegenteil, viele Künstler engagieren sich bei Anti-Trump-Aktionen.
    Nachdem Trump bei Wahlkampfauftritten unerlaubt Lieder von Queen und den Rolling Stones nutzte, taten sich verschiedene Sänger in "Heal the World"-Tradition zusammen. Ihre Botschaft: Hör auf unsere Lieder zu nutzen:
    Usher, Sheryl Crow, Cindy Lauper oder Michael Bolton machten bei dem Spaß für die Satiresendung "Last Week Tonight" mit John Oliver mit.
    Rund 100 Künstler aus der Musik-, Film- und Fernsehbranche taten sich außerdem für die Aktion #UnitedAgainstHate zusammen – vereint gegen den Hass -. In ihrem Aufruf schrieben unter anderem Serienerfinderin Shonda Rhimes, Filmemacher Michael Moore und R.E.M.-Sänger Michael Stipe:
    "Wir glauben, dass es unsere Verantwortung ist, unsere Bühnen zu nutzen, um auf die Gefahren einer Präsidentschaft Trumps und die echte und gegenwärtige Bedrohung durch seine Kandidatur hinzuweisen."
    Protestaktion auf dem Walk of Fame
    Eine andere Protestaktion gegen Donald Trump fand auf dem Walk of Fame in Hollywood statt. Plastic Jesus nennt sich ein britischer Künstler, er lebt seit einigen Jahren in Los Angeles. Mitte Juli fuhr er vor und setzte eine Mauer um den Stern von Donald Trump. Er hatte 2007 einen Stern für seine Reality-TV-Sendung "The Apprentice" erhalten. Eines seiner Wahlversprechen ist bekanntermaßen eine 3000 Kilometer lange Mauer zu Mexiko – die Mauer um den Stern war wesentlich kleiner: 8 Zentimeter hoch, in zementgrau angemalt, mit Miniatur-Stracheldraht obendrauf. Auf jeder Ecke steckte eine Miniatur-USA-Flagge, und an jeder Seite der Mauer klebten briefmarkengroße Schilder. Darauf stand auf Englisch und Spanisch: "Do not cross" – 'Überqueren verboten'. Plastic Jesus erzählt:
    "Die Leute haben extrem gut darauf reagiert: Sie fingen sofort an, Bilder zu machen und es ging sogar soweit, dass diejenigen, die da Tag für Tag in Kostümen von Batman oder Superman rumstehen um mit Touristen Bilder zu machen, richtig sauer wurde. Die Mauer von Trump hat alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen.”
    Trumps Positionen provozieren Kunst
    Plastic Jesus hat außerdem mithilfe von Freunden im ganzen Land Parkverbotsschilder anbringen lassen. Statt "No Parking Anytime" steht darauf: "No Trump Anytime". Für Künstler sei Trump eine unerschöpfliche Quelle, sagt er:
    "Seine politischen Positionen, sein Charakter, sein Benehmen – das gibt viel her für uns. Wir Künstler sind in der Regel weniger konservativ, uns geht's um Menschenrechte oder Gleichberechtigung –deshalb irritiert er uns so sehr. Ich glaube deshalb attackieren ihn viele mit ihrer Kunst."
    Schon kurz nach der Bekanntgabe seiner Kandidatur schuf der Künstler Hanksy aus New York ein Protestplakat. Darauf zu sehen: Ein von Schmeißfliegen umschwärmter brauner Haufen, dem er Gesicht und Frisur von Trump verpasste. "Dump Trump" nennt er seine Kampagne. Inzwischen hat er eine ganze Anti-Trump-Kollektion herausgebracht: Fähnchen für den Vorgarten, Aufkleber fürs Auto und Kaffeetasse inklusive. Dem Unternehmer Trump gefällt das vielleicht sogar.