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US-Wahlkampf
Trump Junior vergleicht syrische Flüchtlinge mit vergifteten Bonbons

Donald Trump provoziert im Wahlkampf, und auch der Sohn des republikanischen Präsidentschaftskandidaten steht seinem Vater in nichts nach. Donald Trump Junior sorgt gerade mit einem Tweet für Empörung, in dem er syrische Flüchtlinge mit vergifteten Bonbons vergleicht.

20.09.2016
    Donald Trump Junior, ältester Sohn von US-Präsident Trump
    Donald Trump Junior, ältester Sohn von US-Präsident Trump (dpa / picture alliance / Francis R. Malasig)
    Donald Trump Juniors Tweet von Montag zeigt eine Schale mit bunten Kaubonbons von Skittles, einer in den USA beliebten Marke. Darüber ist zu lesen: Wenn ich eine Schale Skittles hätte und dir sagen würde, drei davon können Dich töten, würdest Du dann eine Handvoll nehmen? Das ist unser Problem mit syrischen Flüchtlingen.
    Trump Junior kommentiert das Bild so: Dieses Bild sagt alles. Lasst uns aufhören mit der politisch korrekten Agenda. Da steht Amerika nicht an erster Stelle.
    Im Netz sorgte das Bild für Empörung und auch für Spott. Viele Nutzer posteten Bilder von verletzen syrischen Kriegsopfern darunter. Eine Nutzerin schrieb, auch wenn sie Skittles nicht gern esse, wolle sie jetzt jede einzelne Packung aufkaufen. Und ein Anderer empfiehlt dem 38-Jährigen, sich professionelle Hife für seine Paranoia zu suchen. Und jemanden, der sich gute Analogien ausdenken kann.
    Trump Junior wird meistens Don Trump genannt. Er ist der älteste Sohn des Präsidentschaftskandidaten und arbeitet als Vizepräsident der Trump Organization.
    Hersteller distanziert sich
    Der Skittles-Produzent Wrigley distanzierte sich von dem Tweet. "Skittles sind Süßigkeiten. Flüchtlinge sind Menschen. Wir haben nicht das Gefühl, dass das ein angemessener Vergleich wäre", teilte die für Firmenangelegenheiten zuständige Vizepräsidentin Denise Young mit.
    Donald Trump Senior hat immer wieder mit rassistischen und islamfeindlichen Äußerungen für Empörung gesorgt. Er forderte unter anderem ein Einreiseverbot für Muslime und nannte mexikanische Einwanderer pauschal "Drogendealer" und "Vergewaltiger".
    Der amtierende US-Präsident Barack Obama hat zugesagt, 10.000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Trump hat das scharf kritisiert.
    Seine demokratische Rivalin Hillary Clinton will mehr vertriebene Syrer als bislang aufnehmen.
    (ane/tzi)