In einem Interview des Senders MSNBC forderte Trump, dass Frauen für Schwangerschaftsabbrüche "in irgendeiner Art" bestraft werden sollten, wenn diese einmal für illegal erklärt würden. Auf Nachfrage ging der führende republikanische Kandidat jedoch nicht näher darauf ein, was genau ihm vorschwebe. Wie die Frauen bestraft werden sollten, habe er noch nicht entschieden.
Später ruderte Trump zurück. Der Immobilienmogul sei der Ansicht, dass Abtreibungskliniken - und nicht deren Patienten - büßen sollten, hieß es in einer Stellungnahme seines Kampagnenteams. Die Frau sei ebenso ein Opfer wie das Leben in ihrem Leib.
Kritik von Abtreibungs-Befürwortern und -Gegnern
Doch das späte Zurückrudern konnte Kritik nicht mehr verhindern. Trumps stärkster innerparteilicher Widersacher, Ted Cruz, schrieb auf Twitter: "Wir sollten nicht über Bestrafung von Frauen sprechen; wir sollten ihre Würde und ihre Begabung, Leben in diese Welt zu bringen, stärken." Cruz ist selbst strikter Gegner von Abtreibungen.
Hillary Clinton, derzeit aussichtsreichste Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten, schrieb ebenfalls auf Twitter: "Wir dürfen niemanden mit so viel Geringschätzung für Frauenrechte auch nur in die Nähe des Weißen Hauses lassen."
Sie kritisierte zudem in einem weiteren Tweet alle Kandidaten, die sich die legale Abtreibung aussprechen: "Fakt ist, dass Trump sich nicht sehr von jedem anderen republikanischen Kandidaten unterscheidet, der Abtreibung für illegal erklären würde."
Trump änderte Einstellung während des Wahlkampfs
Trump hatte sich selbst lange Zeit dafür ausgesprochen, die Entscheidung über eine Abtreibung den Frauen zu überlassen. Im Wahlkampf änderte er jedoch seine Meinung und erklärte, er trete für den Schutz des ungeborenen Lebens ein.
(vic/tzi)