Anfang der Woche kam für Autobauer die "frohe Botschaft" aus China: Die Importzölle für ausländische Fahrzeuge sollen bereits zum 1. Juli gesenkt werden. Jetzt kommt aber die "kalte Dusche" aus Washington: US-Präsident Trump wies das Handelsministerium an, zu prüfen, ob die Importe von Fahrzeugen die nationale Sicherheit der USA bedrohen würden. Offenbar erwägt man, Zölle von bis zu 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge einzuführen.
"Das kann nur negativ sein"
Falls tatsächlich Zölle in dieser Höhe eingeführt werden sollten, müssten die Autobauer den Preis ihrer Fahrzeuge senken, um den Kunden entgegen zu kommen, sagt Handelsexperte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. "Und das bedeutet direkte Gewinneinbußen für die Unternehmen." Wenn man die Zollabgaben auf das Produkt umlegen würde, blieben die Kunden aus. "So oder so – das kann nur negativ sein."
Trump nehme insbesondere deutsche Autos ins Visier, weil diese im hochpreisigen Segment sehr erfolgreich seien und zudem im Straßenbild nicht so sehr auffielen, wie beispielsweise Fahrzeuge japanischer Hersteller.
Könnte jemand von den Zöllen profitieren?
Erfreulicherweise sei China aber inzwischen der wichtigere Handelspartner, deswegen würden die Maßnahmen die deutschen Autobauer nicht so sehr treffen, wie das noch vor zehn Jahren der Fall gewesen wäre. "Damals waren die USA noch der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt waren." Aus diesem Grund würden die deutsche Autobranche teilweise auch relativ gelassen reagieren.
"Profitieren wird erst mal kaum jemand", erklärt Pieper. Außer vielleicht Arbeiter der amerikanischen Automobilindustrie - falls der Absatz amerikanischer Autos tatsächlich ansteigen würde. "Aber der Verbraucher hat davon nichts."