In den ersten zwei Jahren seiner Amtszeit habe Obama wichtige Reformen wie die der Krankenversicherungen eingeleitet, so Collier, der an der Freien Universität Berlin als Professor unterrichtet. Für amerikanische Verhältnisse sei dies ein großer Schritt gewesen. Nach der Machtübernahme im Repräsentantenhaus hätten die Republikaner allerdings eine Blockadepolitik betrieben, diese würde nur gefestigt, wenn sie nun auch die Mehrheit im Senat übernehmen. "Wenn ein Präsident nicht die Mehrheiten in Repräsentantenhaus und Senat hat, ist es schwer, positiv zu wirken."
Der Stern von Barack Obama sei schon "tief gesunken", sagte der ehemalige Weltbank-Berater im Deutschlandfunk. Dabei hätten sich nach einer großen Rezession die wirtschaftlichen Verhältnisse verbessert. Die USA stünden gegenüber beispielsweise Japan und Europa wesentlich besser da. Schuld am "allgemeinen Misstrauen gegenüber der Bundespolitik" ist nach Ansicht von Collier die außenpolitische Unsicherheit. In einer "Zeit der Angst" suche man einen starken und schnell handelnden Politiker, das aber sei nicht der Stil Obamas.
Bis zum 2. April 2015 können Sie das Interview im Audio-Player nachhören.