Es sei der größte Rüstungsdeal der israelischen Geschichte, hieß es weiter. Die Kosten werden auf knapp vier Milliarden Euro geschätzt. Das System soll aus dem sogenannten Sondervermögen für die Bundeswehr finanziert werden. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Strack-Zimmermann, begrüßte die Entscheidung der USA. Das System werde bis Ende 2025 einsatzfähig sein und Teil eines europäischen Verteidigungssystems werden, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Israels Botschafter in Berlin, Prosor, bezeichnete die geplante Lieferung als Zeitenwende in den Beziehungen zwischen Israel und Deutschland. Zum ersten Mal werde ein israelisches System den Himmel über Deutschland und Europa schützen.
"Arrow 3" hat eine Reichweite von 2.400 Kilometern und soll feindliche Lang- und Mittelstreckenraketen in bis zu 100 Kilometern Höhe abfangen und zerstören. "Arrow 3" wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt. Arrow 3 besteht - ganz stark vereinfacht dargestellt - aus einer Radar- und einer Raketeneinheit. Das Radar erkennt anfliegende gegnerische Raketen und verfolgt sie mit seinen Radarstrahlen. Experten sprechen davon, dass das Radar das Ziel "beleuchtet". Die Arrow 3-Rakete wiederum folgt dieser Beleuchtung zum Ziel und zerstört es.
Drei Stützpunkte für neues Radar-System in Deutschland
Das Green-Pine-Radar, das zum Arrow-System gehört, hat eine so große Reichweite, dass es an nur drei Stellen in Deutschland aufgestellt werden müsste. Es soll ab 2025 am Luftwaffenstützpunkt Holzdorf einsatzfähig sein, der auf der Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg liegt. Zwei weitere Systeme werden in Schleswig-Holstein und Bayern stationiert. Von dort könnte es nicht nur Deutschland, sondern auch im Norden die Baltischen Staaten, in der Mitte Polen und im Süden zum Beispiel Rumänien mit absichern. Diese Länder müssten für ihre Abwehr nur Arrow-Raketeneinheiten erwerben. Die Radardaten kämen von einer zentralen Luftraumüberwachung aus Deutschland.
Der Haushalts- und Verteidigungsausschuss des Bundestages hatte im Juni für den Kauf gestimmt. Die Mittel sollen aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen finanziert werden, das als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verabschiedet wurde.
Weiterführende Informationen
In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
Diese Nachricht wurde am 17.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.