
Bundeswirtschaftsminister Habeck sprach sich für eine entschiedene Reaktion der EU aus. Man dürfe sich das Vorgehen der USA nicht gefallen lassen, erklärte der Grünen-Politiker.
Der Vorsitzende der Unions-Gruppe im Europäischen Parlament, Caspary, warf Trump eine volkswirtschaftliche Geisterfahrt vor, die nun die Automobilindustrie treffe. Dies bedeute eine große Herausforderung für die Unternehmen in Europa, sagte der CDU-Politiker dem Deutschlandfunk. Die handelspolitische Sprecherin der Grünen, Cavazzini, warb dafür, dass die Europäische Union gezielte Gegenmaßnahmen ergreife. Am Ende verstehe Trump nur die Frage der Stärke, sagte Cavazzini.
Der SPD-Europaabgeordnete Cremer sagte im Deutschlandfunk, die EU-Länder seien gut beraten, einen kühlen Kopf zu bewahren und geschlossen in den Verhandlungen aufzutreten. Auch die EU habe entsprechende Hebel und könne gegen die US-Wirtschaft zurückschlagen, wenn dies nötig sein sollte.
Trump kündigt Gegenmaßnahmen auf mögliche Gegenmaßnahmen an
US-Präsident Trump hat unterdessen bereits gedroht, auf Gegenmaßnahmen der EU und Kanadas mit noch höheren Zöllen zu reagieren. Er sagte, wenn die Europäische Union mit Kanada zusammenarbeite, um den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, würden beide mit weitaus höheren Zöllen belegt als derzeit geplant.
Die von Trump angekündigten Zölle gelten für alle importierten Autos - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen. Der Importzoll wird auch bei zentralen Autoteilen fällig. Die hohen Zölle sollen am 3. April in Kraft treten, wie es aus dem Weißen Haus hieß. Trump hatte zuvor vom 2. April gesprochen, aber auch gesagt, dass die USA erst ab dem 3. April kassieren würden. Die Zölle werden außerdem zusätzlich zu bereits bestehenden Zölle erhoben.
Zölle sollen US-Steuereinnahmen steigen lassen
Trump sagte, er erwarte durch die Sonderzölle zusätzliche Steuereinnahmen von rund 100 Milliarden Dollar. Die US-Regierung hat seit ihrem Amtsantritt Ende Januar eine Reihe von Zöllen angekündigt oder in Kraft gesetzt.
Allerdings wurden Zölle teilweise kurze Zeit später wieder zurückgenommen - wie im Fall Kanadas. Trumps Vorgehen nährt die Sorgen vor einem weltweiten Handelskrieg.
Weitere Informationen zu den Folgen von Trumps Zollpolitik
Diese Nachricht wurde am 27.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.