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Krieg im Nahen Osten
USA gegen erneute Besetzung des Gazastreifens durch Israel

Die USA haben sich dagegen ausgesprochen, dass Israel auf lange Frist den palästinensischen Gazastreifen erneut besetzt.

    Mehrere israelische Kampffahrzeuge und Panzer sind in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Einsatz.
    Das israelische Militär im Einsatz im Grenzgebiet zum Gazastreifen (Ilia Yefimovich/dpa)
    Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington sagte, das Gebiet sei palästinensisches Land und werde es bleiben. Die Äußerung bezieht sich auf eine Ankündigung des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu. Dieser hatte erklärt, nach dem Krieg werde sein Land "auf unbestimmte Zeit die Gesamtverantwortung für die Sicherheit" im Gazastreifen übernehmen. US-Präsident Biden hat Netanjahu nach Angaben des Weißen Hauses zudem während eines Telefonats um eine taktische Feuerpause in Gaza gebeten.
    Die israelische Armee rückte inzwischen nach eigenen Angaben in das Zentrum von Gaza-Stadt vor. Es komme dort zu Gefechten mit der Terrororganisation Hamas. Durch den Vormarsch von zwei Seiten sei unter anderem ein hochrangiger Hamas-Anführer in einem Bunkerversteck isoliert. Ein Sprecher der Armee bezeichnete die Entwicklung als "neue Phase" im Kampf gegen die Hamas. Wegen weiterer Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel wurde unter anderem in Tel Aviv mehrfach Luftalarm ausgelöst.
    Israels Verteidigungsminister Gallant nannte das Zentrum von Gaza-Stadt den "größten je errichteten Terroristen-Stützpunkt der Welt". Er fügte hinzu, ohne eine Rückkehr der von der Hamas entführten Geiseln werde es keine humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen geben.
    Seit Beginn des neuen Krieges im Nahen Osten hat das israelische Militär nach eigenen Angaben rund 14.000 Ziele der radikal-islamistischen Terrorvereinigung Hamas im Gazastreifen angegriffen. Unter anderem seien in dem vergangenen Monat mehr als 100 Zugänge zu Tunneln zerstört und zahlreiche Hamas-Kommandeure getötet worden, sagte ein Militärsprecher. Zudem hätten israelische Einheiten tausende Waffen zerstört, von denen viele in Moscheen, Kindergärten und Wohngebieten versteckt gewesen seien. Dies zeige den zynischen Missbrauch von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas.

    Weiterführende Informationen

    Über die Entwicklungen im Nahen Osten halten wir Sie auch in einem Nachrichtenblog auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 08.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.