Gespräche in Saudi-Arabien
USA nehmen Militärhilfe an die Ukraine wieder auf - Angebot an Moskau für 30-tägige Feuerpause

Die USA haben die sofortige Wiederaufnahme der erst kürzlich ausgesetzten Militärhilfe für die Ukraine angekündigt. Zudem sollen auch Geheimdienstinformationen wieder an Kiew weitergeben werden. Das teilten Vertreter beider Seiten nach Gesprächen in der saudi-arabischen Stadt Dschidda mit.

    Dschidda: Die Gesprächsteilnehmer der Ukraine und den USA sitzen bei einem Treffen an einem Tisch zusammen.
    Die Gespräche zwischen den USA und der Ukraine erzielen erste Ergebnisse. (Saul Loeb / AFP Pool / AP / dpa / Saul Loeb)
    Ferner habe sich die Ukraine zu einem von den USA vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstand bereiterklärt - abhängig von Russlands Bereitschaft zu einem solchen Schritt, hieß es in der gemeinsamen Erklärung. Zudem stehe man für direkte Verhandlungen mit Moskau zur Verfügung. Vereinbart wurde auch, so bald wie möglich ein umfassendes Abkommen über die Erschließung der ukrainischen Bodenschätze zu schließen.

    Rubio: "Ball liegt nun im Spielfeld Russlands"

    US-Außenminister Rubio sagte in Dschidda, die Ergebnisse des Treffens seien bereits über diplomatische Kanäle an Moskau übermittelt worden. Er hoffe auf eine rasche Zustimmung. Eine Frist gebe es nicht. Rubio betonte, der Ball liege nun im Feld Russlands. US-Präsident Trump sagte in Washington, er wolle den ukrainischen Präsidenten Zelensky erneut ins Weiße Haus einladen. Zugleich kündigte er an, wahrscheinlich in dieser Woche mit dem russischen Staatschef Putin zu sprechen. Das russische Außenministerium ließ über die staatliche Agentur RIA verbreiten, Moskau schließe Kontakte mit US-Vertretern in den nächsten Tagen nicht aus.
    Selenskyj bedankte sich für die konstruktiven Gespräche. Er betonte in Kiew, der Vorschlag zur Waffenruhe betreffe auch die Front, nicht nur Kämpfe in der Luft und zur See.

    EU spricht von positiver Entwicklung

    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Ratspräsident Costa begrüßten die Ergebnisse des Treffens. Beide sprachen in Brüssel von einer positiven Entwicklung und einem Schritt in Richtung eines umfassenden, gerechten und dauerhaften Friedens für die Ukraine. Sie fügten hinzu, dass die Europäische Union bereit sei, gemeinsam mit ihren Partnern einen Beitrag zu Friedensverhandlungen zu leisten. Auch der britische Premierminister Starmer äußerte sich positiv.

    Militärhilfe nach Eklat im Weißen Haus ausgesetzt

    Die Vereinigten Staaten hatten die Militärhilfe für die Ukraine vor mehr als einer Woche ausgesetzt. Vorausgegangen war ein Treffen im Weißen Haus zwischen Trump, seinem Stellvertreter Vance und Selenskyj. Dabei war es zu einem Eklat gekommen, woraufhin Trump das Treffen abbrach und Selenskyj das Weiße Haus verließ. Bei dem Treffen wurde Selenskyj unter anderem vorgeworfen, er zeige nicht genügend Willen zu Friedensverhandlungen und sei nicht ausreichend dankbar für die amerikanische Hilfe.

    Russland: "Größere Geländegewinne im Gebiet Kursk"

    Derweil meldete die russische Armee deutliche Geländegewinne im Kursker Grenzgebiet zur Ukraine. Die ukrainischen Truppen seien aus einem Dutzend Ortschaften und mehr als 100 Quadratkilometer Fläche verdrängt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das russische Vordringen in der Region. Offizielle Stellen in Kiew kommentierten die Vorgänge nicht.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.