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USA
Tausende protestieren gegen Polizeigewalt

Die Demonstrationen gegen Polizeigewalt in den USA weiten sich aus: In New York und anderen Städten sind den zweiten Tag in Folge Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In Manhattan wurde der Verkehr kurzzeitig lahmgelegt.

    Protestierende blockieren bei Demonstrationen gegen Polizeigewalt in Manhattan eine Straße.
    Protestierende blockieren bei Demonstrationen gegen Polizeigewalt in Manhattan eine Straße. (afp/CLARY)
    Allein im New Yorker Bezirk Manhattan versammelten sich nach Schätzung der Polizei mehr als 2.000 Bürger im Justizdistrikt der Millionenstadt. Von dort zog die Menge gemeinsam über die Brooklyn-Brücke. Einige riefen "keine Gerechtigkeit, kein Frieden" und "Rassismus tötet". Proteste gegen das unangemessen harte Vorgehen der Polizei gab es auch in Washington, Boston und Chicago.
    Holder versichert Aufklärung
    Auslöser der neuen Demonstration ist eine Justizentscheidung, wonach wieder ein weißer Polizist nicht für den Tod eines Schwarzen angeklagt wird. Der schwarze unter Asthma leidende Familienvater war Mitte Juli an den Folgen eines Würgegriffs bei einem Polizeieinsatz in New York gestorben. Der Polizist hatte die Hilferufe Eric Garners, dass er keine Luft bekomme, bei der Festnahme wegen angeblich illegalen Zigarettenhandels ignoriert.
    US-Justizminister Eric Holder sicherte unterdessen eine vollständige Untersuchung der Todesumstände zu. Der zuständige Gerichtsmediziner geht von einem Tötungsdelikt aus. Der Zorn der Demonstranten richtet sich gegen mehrere Vorfälle: Anfang August wurde in Ferguson im Staat Missouri der schwarze Teenager Michael Brown von einem weißen Polizisten erschossen - auch hier entschied sich eine Grand Jury gegen eine Anklage.
    Weiterer Fall
    Im November dann starb in Cleveland in Ohio ein zwölfjähriger schwarzer Junge durch Polizeischüsse, weil die Beamten seine Spielzeugpistole für echt hielten. Nun wurde ein weiterer Fall bekannt. In Phoenix im Bundesstaat Arizona erschoss ein weißer Beamter einen 34-jährigen Schwarzen, weil er dachte, dieser habe eine Waffe in seiner Tasche. Demnach war der Beamte wegen vermuteter Drogendelikte vor einem Geschäft im Einsatz, als es zu einer Auseinandersetzung kam und der Polizist zwei Schüsse abgab. In der Tasche des Schwarzen fand sich eine Packung mit Medikamenten, die auch als Aufputschmittel benutzt werden.
    UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die US-Behörden auf, Polizisten bei Verfehlungen angemessen zur Verantwortung zu ziehen. US-Präsident Barack Obama hatte kürzlich erklärt, die Vorfälle seien ein "amerikanisches Problem" - kein Problem der afroamerikanischen Bevölkerung.
    (fwa/adi)