Zollkonflikt
China bezeichnet Trumps Drohung als Fehler - Finnland und Schweden für Mercosur-Abkommen

China hat seine harte Haltung gegenüber den USA bekräftigt. Die Androhung noch höherer Zölle auf chinesische Waren zeige einmal mehr die erpresserische Natur der USA, teilte das Handelsministerium in Peking mit. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen forderte China zu Verhandlungen mit Washington auf. Finnland und Schweden sprachen sich für eine rasche Anwendung des geplanten Mercosur-Freihandelsabkommens aus.

    Die Flaggen der USA und Chinas
    Die Flaggen der USA und Chinas (picture alliance / dpa / Getty Images / Feng Li)
    In einem Telefonat mit Premierminister Li Qiang betonte von der Leyen die Verantwortung Europas und Chinas für ein starkes, freies und faires Handelssystem. Das Handelsministerium in Peking erklärte dagegen, China werde das Verhalten der USA niemals akzeptieren, sondern bis zum Ende kämpfen. Die Vereinigten Staaten seien aufgerufen, alle einseitigen Zollmaßnahmen aufzuheben und die Behinderung der chinesischen Wirtschaft und des Handels zu beenden.
    Trump hatte gestern den Handelskonflikt mit China durch die Androhung neuer Zölle weiter angeheizt. Er warnte die Regierung in Peking, dass er zusätzliche Abgaben von 50 Prozent auf chinesische Importe erheben werde, sollte Peking seine Vergeltungszölle auf US-Produkte nicht zurückziehen.

    Finnland und Schweden für Mercosur-Abkommen

    Finnland und Schweden sprachen sich angesichts des Handelskonflikts mit den USA für eine rasche Anwendung des geplanten Mercosur-Freihandelsabkommens aus. Die Außenministerinnen beider Länder, Valtonen und Stenergard, betonten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz die Bedeutung besserer Handelsbeziehungen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Die EU hatte im Dezember nach jahrzehntelangen Verhandlungen ein Abkommen mit den vier Ländern geschlossen. Der Text muss noch von den EU-Staaten und dem EU-Parlament gebilligt werden.
    Frankreich hingegen bekräftigte seine Ablehnung des Abkommens. Es würde dem Chaos durch die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle noch weiteres Chaos hinzufügen, sagte die französische Landwirtschaftsministerin Genevard. Paris versucht derzeit, eine Sperrminorität gegen das Mercosur-Freihandelsabkommen zu organisieren.
    Das Abkommen soll den Export von in der EU hergestellten Produkten in die Mercosur-Staaten erleichtern. Europäische und insbesondere französische Landwirte fürchten jedoch den Import von billigerem Fleisch, Zucker, Reis, Honig und Soja.

    USA und Japan wollen über Zölle verhandeln

    Die USA und Japan wollen unterdessen über den Zollkonflikt verhandeln. Das teilte US-Präsident Trump nach einem Telefonat mit dem japanischen Regierungschef Ishiba mit. Die Gespräche mit Japan soll US-Handelsminister Bessent führen - nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Handelsbeauftragten des Weißen Hauses, Greer. Für Japan verhandelt Wirtschaftsminister Akazawa. Ishiba betonte nach dem Telefonat mit Trump, die US-Zollentscheidungen seien äußerst bedauerlich. Immerhin sei Japan seit fünf Jahren der weltweit größte Investor in den USA.
    Trump hatte zuletzt pauschale Zölle auf Importe aus fast allen Ländern verhängt. Für Japan sollen 24 Prozent fällig werden. Das Land ist auch von den 25-prozentigen Zöllen auf Auto-Importe betroffen. Analysten gehen davon aus, dass die Zölle das japanische Wirtschaftswachstum um bis zu 0,8 Prozent verringern könnten.
    Diese Nachricht wurde am 08.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.