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USA und Russland
"Trump zeigt eine extreme Schwäche"

Der künftige US-Präsident Donald Trump setzt ungeachtet der mutmaßlichen russischen Wahlbeeinflussung in den USA auf ein gutes Verhältnis mit Moskau. Auch Gerüchte über ein angebliches Trump-Geheimdossier ändern daran nichts. In der "NZZ am Sonntag" legte der frühere US-Diplomat und stellvertretende US-Außenminister Nicholas Burns dies als extreme Schwäche Trumps aus.

    Zwei Matroschka-Figuren, die Wladimir Putin und Donald Trump darstellen sollen
    Zwei Matroschka-Figuren, die Wladimir Putin und Donald Trump darstellen sollen (TASS / dpa)
    Mit Männerfreundschaft könne man keine globale Politik machen, sagte der ehemalige Spitzendiplomat Nicholas Burns der "Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag". Trump müsse hart gegen Putin vorgehen. Denn Putin sei Amerikas Hauptfeind.
    Burns sieht es als erwiesen an, dass sich Russland "in krasser Weise" in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt habe. Als Präsident müsse Trump nun dafür sorgen, dass die Rolle Russlands untersucht und sanktioniert werde. "Im Senat liegt ein von Mitgliedern beider Parteien unterstütztes Gesetz für Sanktionen gegen Russland vor", sagte er.
    Trumps Aussagen zu Russland seien äußerst bedauernswert und sehr naiv. "Trump zeigt eine extreme Schwäche. Das ist schlecht. Wir brauchen jetzt eine stärkere Reaktion auf das Vorgehen Putins gegen Amerika." Putin sei keine sentimentale Person, sondern ein Zyniker, dem es allein um Interessen gehe.
    Burns empfahl Trump ein Vorgehen wie Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Sie hat Putin gegenüber eine sehr klare Haltung eingenommen. Damit war sie effektiv", sagte Burns.
    (fwa/cc)