Sorge vor iranischer Vergeltung
USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

Angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel verstärken die USA ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. US-Präsident Biden sagte, er gehe eher früher als später von einem iranischen Angriff aus. Das Auswärtige Amt forderte Deutsche im Iran zur Ausreise auf.

13.04.2024
    Der Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower
    Der Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower befindet sich bereits in der Region. (AFP / MC3 ANDERSON W. BRANCH)
    Biden warnte Teheran erneut vor einer Eskalation im Nahen Osten. Er versicherte, dass die USA Israel helfen würden, sich zu verteidigen. Bundeskanzler Scholz erklärte, man nehme sehr ernst, was sich hier an Gefahren auftue. Sowohl er selbst als auch Außenministerin Baerbock hätten alles unternommen, um dem Iran klarzumachen, dass es nicht zu militärischen Aktivitäten kommen dürfe.
    Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Vereinigten Staaten zusätzliche Ressourcen in die Region verlegten. Mit der Maßnahme wolle man den Schutz der US-Streitkräfte vor Ort erhöhen und zugleich ein Signal der Abschreckung senden.

    Iran hatte nach Angriff auf Konsulargebäude Rache geschworen

    Hintergrund der Spannungen ist der Angriff auf das iranische Konsulat in Syrien Anfang des Monats, der Israel zugeschrieben wird. Dabei waren 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarde sowie fünf weitere Mitglieder der Elitetruppe.
    Der religiöse Führer des Iran, Ayatollah Chamenei, drohte Israel am Mittwoch mit Vergeltung. Möglich erscheint sowohl, dass der Iran Israel direkt attackiert, als auch, dass er die von ihm unterstützte Hisbollah-Miliz vom Libanon aus angreifen lässt.

    Auswärtiges Amt ruft Deutsche zur Ausreise aus dem Iran auf

    Das Auswärtige Amt in Berlin forderte am Abend alle deutschen Staatsangehörigen im Iran auf, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. Es gebe die Gefahr einer plötzlichen Eskalation, hieß es. Die Sicherheitslage könne sich schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. Die Niederlande habemn angekündigt, ihre Botschaft in Teheran am Sonntag zu schließen.
    Die Lufthansa hat ihre Flüge nach Teheran vorerst bis Donnerstag ausgesetzt. Die australische Fluggesellschaft Qantas leitet ihre Langstreckenflüge um und vermeidet den iranischen Luftraum.
    Diese Nachricht wurde am 13.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.