Nahost
USA warnen Israel vor Folgen einer weiteren Eskalation

Die USA erhöhen den Druck auf die israelische Regierung, einer Waffenruhe in Nahost zuzustimmen. Außenminister Blinken warnte Israels Minister für strategische Fragen, Dermer, eine weitere Eskalation im Kampf gegen die libanesische Hisbollah-Miliz mache die Rückkehr von Zivilisten in das Grenzgebiet unwahrscheinlicher.

    US-Außenminister Blinken spricht auf einer Pressekonferenz.
    US-Außenminister Blinken warnt Israel vor einer weiteren Eskalation im Konflikt mit der Hisbollah-Miliz (Archivbild). (Kevin Mohatt / Pool Reuters / AP / dpa / Kevin Mohatt)
    Die israelische Regierung hatte es zu einem zentralen Kriegsziel erklärt, der Bevölkerung die Rückkehr in evakuierte Regionen im Norden des Landes zu ermöglichen. Die US-Regierung bekräftigte zudem, dass eine Forderung mehrerer Staaten nach einer dreiwöchigen Waffenruhe in Nahost mit Israel abgestimmt worden sei. Die Erklärung sei nicht einfach im luftleeren Raum verfasst worden, teilte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Kirby, mit. Die israelische Regierung streitet dies öffentlich ab und kündigte weitere Angriffe auf die Hisbollah an.

    Baerbock ruft Israel und Hisbollah auf, einer Waffenruhe zuzustimmen

    Die 21-tägige Waffenruhe hatte eine Gruppe von Staaten - darunter neben den USA, Frankreich und Deutschland auch Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar - gefordert. Bundesaußenministerin Baerbock rief Israel und die Hisbollah dazu auf, dem Vorschlag zuzustimmen. Die Grünen-Politikerin sagte auf der UNO-Vollversammlung in New York, eine regionale Eskalation bringe niemandem dauerhafte Sicherheit.
    Heute wird eine Rede von Israels Ministerpräsident Netanjahu vor der UNO-Vollversammlung in New York erwartet.

    Weiterer Beschuss - Luftalarm in Tel Aviv

    Ungeachtet der Appelle ging der gegenseitige Beschuss zwischen dem israelischen Militär und der libanesischen Hisbollah-Miliz weiter. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels wurde Luftalarm ausgelöst, darunter die Küstenmetropole Tel Aviv. Wie die Armee mitteilte, wurde eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Im Jemen sitzen die Huthi-Rebellen, die wie die Hisbollah durch den Iran unterstützt werden.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.